Schulleben

Auf Zeitreise in die römische Vergangenheit

Für unsere Sechstklässler/-innen fand auch in diesem Schuljahr in der Fahrtenwoche im Juli traditionell das fächerübergreifenden Lehrplanprojekt der Fächer Latein/Geschichte statt: Ganze drei Schultage befassten sich die Schüler/-innen dabei mit dem Hintergrund und Aufbau der römischen Provinzverwaltung am Limes, des obergermanisch-rätischen Grenzwalls, der heute u.a. noch im Altmühltal in einzelnen Überresten zu erkunden und besichtigen ist.

Zu Beginn stand eine theoretische Einführung zu den Hintergrundthemen auf dem Plan – diese gestaltete sich jedoch keinesfalls abstrakt und nüchtern, sondern konnte durch anschauliches Videomaterial den Schüler/-innen wortwörtlich vor Augen geführt werden. Nach dem Prinzip des selbstständig-entdeckenden Lernens wurden immer auch praktische Elemente in die Projektarbeit integriert: Jede Gruppe bekam demnach ihre eigenen Bastelvorlagen samt notwendiger Materialien, um etwa einen typisch römischen Wachturm nachzubauen oder aber anhand von vorgefertigten Schnittmustern und Stoffen aus Leder ihre eigenen, ‚echten‘ Römersandalen herzustellen – und am besten gleich probewiese ‚einzulaufen‘.

Gut gerüstet mit diesem Grundwissen rund um ein wichtiges Kapitel alter Geschichte machte sich die gesamte Gruppe aller Sechstklässler/-innen zusammen mit den betreuenden Lehrkräften auf ins Altmühltal: Die Exkursion vor Ort begann zunächst für alle Klassen mit einem Besuch des Römer-und Bajuwarenmuseums in Kipfenberg, bei dem die Kinder in einer informativen und kurzweilig gestalteten Führung durch die Museumsräume allerhand Wissenswertes über das Alltagsleben eines am Limes stationierten römischen Soldaten erfuhren! Auch hier durften eigene ‚Mitmachaktionen‘ nicht fehlen, etwa wenn es darum ging, die schwere Rüstung eines römischen Soldaten anzuprobieren (und da waren Schild und Proviantbeutel noch nicht einmal dabei!). Wie es gelang, sich kilometerweit über die einzelnen Stationspunkte von Wachturm zu Wachturm zu verständigen, konnte per Signalton auf der Tuba nachempfunden werden.
Und auch das Anlegen eines standesgemäßen Gewandes für die römische matrona wurde in der Praxis ausprobiert u.v.m. Wer wollte, konnte anschließend noch im gut bestückten Museumshop stöbern und sich das eine oder andere geschichtsträchtige Andenken mit nach Hause nehmen.

Nach einer kurzen – leider in diesem Jahr etwas verregneten Pause – ging es für die Gruppe gesammelt weiter per Fußmarsch zu dem einzig in der näheren Umgebung noch zu besichtigenden Wachturm aus der Römerzeit: Hatte man die hölzernen Stufen erklommen, konnte man immerhin einen groben Ausblick vom Inneren des Turmes auf die angrenzende Landschaft erhaschen und damit eine grobe Vorstellung davon gewinnen, wie es den Römern auf ihren Patrouillenposten wohl ergangen sein musste… – froh, trockenen Fußes wieder zum Ortskern von Kipfenberg gelangt zu sein, traten die tapferen Schüler/-innen schließlich die Heimreise nach Bayreuth an.

Tag 3 der Projekttage beinhaltete u.a. einen weiteren Exkursionstermin ins Neue Schloss: Hier erwartete die Kinder ein Themenrundgang rund um ‚Helden, Götter, Geister‘ sowie die sagenhaft-mythologischen Inhalte, wie sie etwa in Raumdekoration und Wandmalereien in unterschiedlichsten Räumlichkeiten des Schlosses zu bestaunen sind. Auch hier ist fachkundiges Wissen für den Betrachter natürlich von Vorteil, um die Eindrücke in vollen Zügen genießen zu können. Spannend dürfte mit Sicherheit auch die Besichtigung der versteckten Grotte gewesen sein, bei der man sich in vergangenen Zeiten Abkühlung in imposanter Atmosphäre verschaffen konnte.

Am Ende der halben Schulwoche hatten unsere Schüler/-innen nicht nur eine Menge über das Alltagsleben zur Zeit der römischen Provinzverwaltung dazugelernt; sie beteiligten sich außerdem stets mit Spaß und Engagement, wenn es um Selbsttätigkeit und Kreativität ging. Somit waren die Thementage auch in diesem Schuljahr wieder ein schönes Erlebnis und ein voller Erfolg für alle Teilnehmenden.

S. Track

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