Lebend(ig)es Latein

Dass Latein weit mehr als eine „alte Sprache“ ist, davon zeugen die vielfältigen Projekte in unserem Fach: Gerade das Fach Latein hat dabei eine Menge zu bieten, angefangen beim kulturellen Leben der Römer, das sich dokumentiert findet in der Religion, der Politik, aber auch sich in ganz normalen Alltagsbeschäftigungen in der Freizeit spiegelt, gefolgt von kulinarischen Leckerbissen typisch römischer Speisen bzw. Gewürze.
Nicht zu vergessen ist dabei auch das „Erbe“ der antiken Welt, das bis in die heutige Zeit reicht: Zu denken wäre dabei etwa an geflügelte Worte oder bekannte Zitate, die aus dem Lateinischen stammen.
Hier finden sich einige Impressionen (auch ein lateinisches Wort übrigens :-)) – d.h. Eindrücke – aus verschiedenen Projekten und Aktivitäten rund um den Lateinunterricht:

  • das antike ‚Tablet‘, die Schreibtäfelchen aus Holz – gar nicht so leicht, darauf zu schreiben, oder?
  • ‚gar nicht schief gewickelt‘! – sich kleiden wie ein(e) echte(r) Römer(in) ist alles andere als leicht; denn da muss von Kopf bis Fuß alles stimmen!
    Und schnell wird auch für das waschechte Toga-Wickeln ein Bettlaken aus dem Kleiderschrank ausgeliehen…
    Übrigens: Wer hat nicht auch selbst sog. Römersandalen daheim im Schuhschrank stehen? Raus damit… und schon trägt man das richtige Schuhwerk eines Römers!
  • Wer mag schnell einen Blick auf eine original-römische Speisekarte werfen? Dann Klicke auf das Bild mit den römischen Köstlichkeiten!
    Natürlich darf hier als Gewürz das garum – die sehr streng riechende Fischsauce – nicht fehlen: eine kleine Kostprobe gefällig? Bitteschön…
    Zu trinken gab es dazu übrigens gerne mulsum, den typisch römischen Honigwein (natürlich allerdings nicht für Kinder!); Ambrosia hingegen, ein ganz besonderer Nektar, das war der Trank, der eigentlich nur für die Götter bestimmt war…
  • Achtet doch selbst bei einem Gang durch die Bayreuther Innenstadt einmal darauf, welchen Gottheiten ihr dort ‚begegnet‘! Man denke z.B. nur an den Neptunbrunnen in der Maximilianstraße oder an die vielen steinernen Figuren, die am Wegrand des Hofgartens zu bestaunen sind!
  • Streng darauf bedacht, die Götter milde zu stimmen, war typisch für einen Römer in der Antike: Welche Gottheit findet sich in diesem Schattenspiel nachempfunden?
    (man achte auf Pfeil und Bogen… es kann also nur Artemis (griech) bzw. Diana (lat.) sein!)
  • Und auch einen bekannten Orakelspruch gibt es hier zu hören…
    … richtig: Er deutet auf den Mythos von Deukalion und Pyrrha!
    Wer den Mythos – gelesen aus Gustav Schwabs ‚Sagen des klassischen Altertums‘ – (noch) nicht kennt, sollte einmal hier hineinhören:
  • Sämtliche Geschichten über die antiken Götter- und Heldensagen bzw. mythologische Gestalten finden sich als Lesestoff (gerne auch zum Ausleihen!) in unseren Bibliotheken: u.a. gibt es hier selbstverständlich die Comics von Asterix und Obelix, traditionelle Kinder- und Jugendbuchklassiker, wie z.B. die bekannte Caius-Reihe oder aber die Abenteuer des Percy Jackson, u.v.m.
  • Alternativ lässt sich auch die kreative Umsetzung einer 7. Klasse ansehen, die einen Monatskalender zum Thema Mythos gestaltet hat.
    Interessant – nicht nur für den Deutschunterricht – sind dabei auch geflügelte Worte und Zitate aus dem Lateinischen, die bis heute in unserem Sprachgebrauch verwendet werden (z.B. eine Sisyphusarbeit verrichten, Tantalusqualen erleiden, einen Pyrrhussieg erringen etc.).
  • Und auch für die älteren Schüler/innen gibt es eine Reihe von Leseempfehlungen: Bestimmt habt ihr in eurem Lateinunterricht z.B. schon Textstellen aus Robert Harris‘ Romanen gehört, der die Lebensgeschichte (Vita) Ciceros in einer spannenden, bis zum Schluss fesselnden Handlung beschreibt – „ein topaktueller Polit-Thriller im historischen Gewand“ (Heyne-Verlag)
  • Nicht zuletzt auch spielerisch hatte bereits die Antike einiges zu bieten: Die Kinder spielten Rundmühle (als Vorläufer des uns bekannten Mühlespiels) oder das sog. Delta-Spiel, bei dem Nüsse durch geschicktes Werfen bzw. Rollen in einem dreieckigen Spielfeld platziert werden mussten; als Bewegungsspiel gab es z.B. das beliebte muscas captare (‚Fliegenfangen‘, vgl. die Darstellung in unserem Lehrbuch Campus CI neu, Kap.13), das in etwa dem heutigen Blinde-Kuh-Spiel gleichzusetzen wäre.
    Sowohl im Rahmen eines römischen Abends als auch während der Deutschstunden der Unterstufe – nämlich zum Thema Spielbeschreibungen! – gab es hier schon genügend Praxiserprobungen; der Spaß war da bei allen Beteiligten garantiert!