Schülerzeitung Schulleben

Mein Abenteuer Trient: Lernen, Erleben, Wachsen – eine Stipendiatin des PAD im Fach Italienisch berichtet

Dank eines Stipendiums des Pädagogischen Austauschdiensts (PAD) der Kultusminister Konferenz bekam ich die Chance, gegen Ende der Sommerferien zwei Wochen mit weiteren Jugendlichen in Trient und Umgebung zu verbringen – eine Zeit, die für mich nicht nur spannend, sondern auch sehr lehrreich war. Am Samstag, den 6. September, begann meine Reise am Münchner Hauptbahnhof, wo ich bereits die weiteren Stipendiaten kennenlernen konnte. Am ersten Wochenende war ich gemeinsam mit den deutschen und italienischen Teilnehmern in einer Unterkunft in Candriai untergebracht – einem kleinen Dorf, welches sich inmitten der Berge befindet. Die ersten Tage dort waren geprägt von Kennenlernen und gemeinsamen Aktivitäten, währenddessen der Italienischunterrricht auch nicht zu kurz kam. Natürlich durfte auch das gemeinsame Genießen italienischer Spezialitäten nicht fehlen – von frischer Pasta bis hin zu köstlichen Gelato. Besonders beeindruckte mich, wie offen alle waren, sei es beim Austausch über Sprache, Kultur oder einfach über den Alltag.

Am Montag, den 8. September, lernte ich endlich mein Zuhause für zwei Wochen kennen. Nachdem ich meine Sachen ausgepackt hatte, machte ich mich zusammen mit meinem Austauschpartner und weiteren Teilnehmern auf, um das historische Zentrum Trients zu erkunden. Zwischen engen Gassen, hübschen Plätzen und farbenfrohen Fassaden erlebten wir das italienische Lebensgefühl hautnah.

In den nächsten Tagen folgten viele spannende Unternehmungen: ein Shoppingtag in der Stadt, eine Führung durch das Castello Buonconsiglio, eines der bekanntesten und meiner Meinung nach schönsten Sehenswürdigkeiten Trients, wohingegen wir am Abend einen Abstecher in eine typisch italienische Bar machten.

Auch der erste Schultag war für mich ein Erlebnis. Ich besuchte das „Istituto di Istruzione Martino Martini“ und nahm dort am Unterreicht teil. Zur Begrüßung erhielten die deutschen Schüler typisch italienische Cornetti, die uns auf den Tag vorbereiten sollten. Im Unterricht erkannte ich viele Unterschiede, die das deutsche und italienische Schulsystem voneinander trennen: In italienischen Schulen erhalten die Schüler meist nur Frontalunterricht, Gruppenarbeit und Präsentationen gibt es dort nur selten. Zusätzlich herrschte in der Klasse deutlich mehr Lärm, doch die Lehrer ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen und führten den Unterricht gelassen fort.

Am nächsten Tag besuchten wir vormittags erneut den Unterricht, nachmittags stand eine Besichtigung des „Museo di arte moderna e contemporanea“ auf dem Programm. Dort nahmen wir an einer Führung durch das Museum teil, welche uns einen tiefen Einblick in die moderne Kunst gab.

Am Wochenende folgte wahrscheinlich das größte Highlight des gesamten Stipendiums: eine Bootstour auf dem Lago di Garda. Der Blick auf das glasklare Wasser und die riesigen Berge ringsum war einfach atemberaubend. Unser Ziel war das malerische Städtchen Malcesine, wo wir das Castello Scaligeri besichtigten. Doch damit noch nicht genug: Am Sonntag stand ein weiterer unvergesslicher Ausflug an. Gemeinsam mit weiteren Stipendiaten und meinem Austauschpartner machten wir uns auf den Weg nach Verona. Dort bestaunten wir die berühmte Arena von Verona – ein Amphitheater, welches dem römischen Kolosseum ähnelt -, besuchten den berühmten Romeo und Julia Balkon und genossen die wunderschöne Aussicht vom Castelvecchio auf Verona. Natürlich durfte auch an diesem Tag ein wenig Shopping und das Genießen italienischer Spezialitäten nicht fehlen.

In der zweiten Woche stand neben dem täglichen Schulunterricht noch mehr Kultur auf dem Programm. Wir erhielten eine spannende Stadtführung durch Rovereto und Trient, selbstverständlich in der italienischen Sprache. Dabei erfuhren wir viel Interessantes über die Geschichte und Architektur in den beiden Städten.

Zum Ende unserer Reise durften wir noch einige wunderschöne Erlebnisse sammeln. Ein ganz besonderes Highlight war unser Ausflug zum Lago Caldonazzo. Nach einer einstündigen Busfahrt konnten wir es kaum erwarten, in das glasklare Wasser zu hüpfen. Meine Freunde und ich wagten es sofort, in den See zu springen und ein paar Runden zu schwimmen, danach genossen wir die Sonne am Ufer.

Am darauffolgenden Morgen stand unser letzter Schultag mit den Fächern Englisch, Deutsch, Physik und Chemie an. Am Nachmittag ging es dann mit der Seilbahn in Mezzocorona hoch hinaus. Schon während der Fahrt bot sich meinen Freunden und mir ein atemberaubender Blick auf die Alpen und die idyllischen Dörfer. Oben angekommen starteten wir eine kleine Wanderung über saftige Wiesen, vorbei an grasenden Kühen, über eine Hängebrücke und kleine Bäche. Ziel war eine kleine Alm, wo wir ein typisch trentinisches Gericht probierten: Strangolapreti – eine Art Knödel aus Brot und Spinat, serviert mit Butter und Salbei.

Am Abend feierten wir in Trient unser Abschiedsessen. Bei Pizza tauschten wir unsere Erlebnisse der vergangenen zwei Wochen aus und erzählten uns gegenseitig unsere schönsten Momente.

Schließlich hieß es am Freitag, den 19. September, Abschied nehmen. Mit vielen Erinnerungen im Gepäck traten wir die Heimreise nach Deutschland an – dankbar für diese wunderbare Zeit, die unvergesslichen Erfahrungen in Italien und die Freundschaften, die in dieser Zeit entstanden sind. Gleichzeitig freuten wir uns aber auch darauf, unsere Familie und Freunde in Deutschland wiederzusehen.

Eva Persau
Klasse 10a

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