Schulleben

Sport mit Paralympics-Star: Medaillengewinnerin leitet RWG-Schülerinnen durch Parcours

Maria Paulig ist Guide – also Begleitperson – für die paralympische Triathletin Anja Renner. Sie ist damit eine von fünf im deutschen Kader, die in Paris dabei waren und unterstützte ihre sehbehinderte Partnerin dabei, 750 Meter zu schwimmen, 20 Kilometer Rad zu fahren und fünf Kilometer zu laufen. Eine Stunde und acht Minuten brauchten Renner und Paulig dafür und wurden mit der Bronzemedaille belohnt.

Am 11.12.24 erzählte sie am RWG viel Interessantes über die Paralympics und zeigte dann, wie Hindernisse gemeinsam überwunden werden.

Zuerst ist in der evangelischen Religionsklasse 8de Verfassungsviertelstunde bei Frau Körber angesagt, diese dauert ausnahmsweise einmal 45 Minuten. Der Bezug: Artikel 1 Grundgesetz – „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Die Aussage: Alle Menschen sind gleichwertig und verdienen daher auch die gleichen Chancen. Ein Grundsatz, der auch für die aktive Gestaltung des eigenen Lebens in Bezug auf den Sport gilt und Maria Paulig unterstützt mit ihrer Arbeit, die behinderten Sportlern hilft, eben genau diese Gleichwertigkeit.

In der zweiten Schulstunde geht Paulig in die Sporthalle des RWG, wo Frau Rupp die Mädchen der neunten Klasse in Sport unterrichtet. Die beiden haben sich vorbereitet – gemeinsam mit ihrem Trainer hat Paulig einen Parcours entwickelt. Der soll einen Eindruck davon vermitteln, wie viel Teamarbeit drinsteckt, wenn Sehbehinderte mit ihren Guides antreten.

Erst müssen die Mädchen Schwimmen simulieren: sich mit ihren Armen eine Bank entlangziehen. Anschließend einen Tennisball in einen Kasten werfen, danach ihre Partnerin auf einer Rutschmatte ziehen. Und zum Schluss: Ihre Turnschuhe wieder anziehen und der Partnerin mit der Brille dabei helfen. Denn die Guides müssen während des Disziplinwechsels im Wettkampf auch darauf achten, dass alles korrekt angezogen ist. Auch die Original-Hilfsmittel, wie ein Band über den Oberschenkel zum Schwimmen und eine Art Brustgeschirr zum Laufen dürfen die Schülerinnen ausprobieren.

Im Anschluss werden zahlreiche Fragen beantwortet und natürlich dürfen auch alle die Medaille in Augenschein nehmen. Hier zeigen sich viele überraschte Gesichter, darüber, wie schwer Pauligs Medaille ist. Viele Augenbrauen gehen überrascht hoch, als Paulig ihre 455 Gramm schwere Medaille herumreicht.

Nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für Maria Paulig war es ein gelungener Vormittag. „Ich war etwas überrascht, dass die Schüler so viele tiefgründige Fragen haben und so aufmerksam sind – ich glaube in meiner Schulzeit war das anders“, sagt sie im Gespräch mit der Redaktion des Nordbayerischen Kuriers, der während der Aktion vor Ort war und in seiner Ausgabe vom 13.12.24 berichtete.

Wir bedanken uns bei Maria Paulig für das tolle Erlebnis und hoffe auf eine Wiederholung mit mehr Zeit, vielleicht an einem der nächsten Projekttage.

K. Körber

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