von admin
17. Januar 2000
Blätter aus dem Kunstunterricht 1916/17
Zeichnungen im Kriegsschuljahr 1916/17: Sehnsucht nach Ruhe und Frieden, die Stille im Zentrum des Orkans.
Richard-Wagner-Gymnasium Bayreuth
Sprachliches, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Gymnasium
Zeichnungen im Kriegsschuljahr 1916/17: Sehnsucht nach Ruhe und Frieden, die Stille im Zentrum des Orkans.
Im Schularchiv des RWG sind mehrere Postkarten erhalten, deren Motiv ein Klassenphoto ist. Das war offenbar in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts sehr beliebt: Man konnte beim Photographen eine Aufnahme auch als Postkarte drucken lassen und sich und die Schulfreundinnen postalisch in die Welt versenden. Eine dieser Klassenphoto-Postkarten der Mädchenschule wurde im August 1916…
Am 1. August 1914 brach schließlich nach langen Wochen der Ungewissheit der Krieg aus. Später wurde er der „Weltkrieg“ genannt, noch später musste er dann als „Erster Weltkrieg“ verbucht werden. Die aus heutiger Sicht nicht mehr nachvollziehbare Kriegsbegeisterung und die Euphorie des „Augusterlebnisses“ erfassten auch Bayreuth und die Lehrer- und Schülerschaft der Höheren Mädchenschule. Man…
Als am 1. August 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, zogen auch die Höheren Töchter in den Kampf. Ausdruck der allgemeinen Kriegsbegeisterung war, daß die Schülerinnen (bzw. ihre Eltern) Kriegsanleihen zeichneten, sich an zahlreichen Sammlungen beteiligten, zerrissene Soldatensocken stopften und „Liebesgaben“ für die Frontsoldaten herstellten. Trotz der Einberufung mehrerer Lehrer zum Kriegsdienst wurde der Schulbetrieb weitgehend aufrechterhalten.…
Die Draisine, die „Laufmaschine“, wurde 1817 erfunden, dann kam der Pedalkurbelantrieb auf, aber das Radfahren war lange Zeit selbstverständlich Männersache: Schon die Kleidung machte es nahezu unmöglich, dass Frauen die frühen „Hochräder“ bestiegen, ganz zu schweigen von sittlich-ästhetischen Bedenken und von den medizinischen Gefahren, die das neue Fortbewegungsmittel für die Frauen angeblich mit sich brachte.…
Bis 1912 trugen die Schülerinnen keine Schülermützen. Sie wurden von ihren standes- und modebewussten Eltern vornehm eingekleidet, und es war schon ein großer Fortschritt, dass auf Betreiben der Erziehungsbehörden und des Engagements von Schulleiter Kesselring das Korsett abgelegt wurde. Die Schülerinnen trugen nun die praktische Reformkleidung, aber in gediegener Ausführung. Dazu gehörten noch immer die…
Links: Lehrerin Fräulein Natalia Türk (1907-1913) Pfarrer und Fachlehrer Aign (1894-1913) Lehrerin Fräulein Else Birnstein (1891-1927) Rechts: Reallehrer Dr. Albert Kurz (1908-1917) Schulrat, Schulleiter und Fachlehrer Karl Kesselring (1898-1913) Fachlehrer Völk (1899-1926) Hauptlehrer Guttenberger (1903-1930)
Das Tanzen avancierte im 19. Jahrhundert zu einem überaus wichtigen Bestandteil des bürgerlichen Lebens. Es war ein bedeutendes Freizeitvergnügen, eine der wenigen Möglichkeit dem Bewegungsdrang öffentlich Luft zu verschaffen und sich in angemessenem Outfit und in standesgemäßer Gesellschaft selbst darzustellen. Die Schülerschaft markierte damals wie heute mit einem Abschlussball die erlangte Reife. Vor allem war…
Die „Realien“, also die naturwissenschaftlich-technischen Fächer sowie die Mathematik, standen bei der Schulgründung 1867 im Hintergrund. Man setzte, auch gemäß dem Zeitgeist, anfangs auf die Sprachen, den Religionsunterricht und speziell auf die „weiblichen Fächer“ wie die Handarbeiten etc., da die höheren Töchter auf diesen Gebieten Kompetenzen erwerben sollten. Das änderte sich aber nachhaltig nach 1900,…