Kategorie: Schulgeschichte

Schulgeschichte

„… hierzu freie meublierte Wohnung und Beheizung“: Das Schicksal der Fräulein Lehrerinnen

Bedeutungsschwer definiert das Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Bildungswesen (salopp abgekürzt als BayEUG) schon in seinem zweiten Artikel, dass es zu den „Aufgaben der Schulen“ gehört, „auf Arbeitswelt und Beruf vorzubereiten, in der Berufswahl zu unterstützen und dabei insbesondere Mädchen und Frauen zu ermutigen, ihr Berufsspektrum zu erweitern“. Es wird also als selbstverständlich vorausgesetzt,…

Schulgeschichte

„Müdigkeit und Erschlaffung“: Dispensanträge 1867 bis 1903

Dispense: Das waren die Anträge auf Befreiung vom Unterricht. Diese Anträge gibt es auch heute und sie sind eigentlich etwas Alltägliches, sieht man einmal davon ab, dass sich einige dieser Schreiben durch eine gewisse Originalität und Unerschrockenheit auszeichnen, so beispielsweise: „Unsere Tochter kann den Unterricht nicht besuchen, sie muss sich im Bayreuther Kreuzsteinbad auskurieren.“ Im…

Schulgeschichte

Turnunterricht seit 1868: „Größte Vorsicht bei der Auswahl der männlichen Lehrkräfte!“

Bereits die alten Kreter, Mykener und Griechen betrieben Sport, und auch schon im antiken Olympia wurde bei der Ernährung der Athleten bereits mit doping-ähnlichen Methoden experimentiert, die hier nicht näher beschrieben werden können. Aber der Sport war eine Beschäftigung der männlichen Oberschicht: Frauen war der Zutritt in Olympia verboten, zumal die Männer auch die Kleider…

Schulgeschichte

Die Unterrichtsfächer bei der Schulgründung

Als Bildungsziel gaben die „Statuten“ der Schulgründung an, „Mädchen vom 10. Lebensjahre an eine allgemeine höhere Bildung zu geben“. Auch wenn heute einige Fächer eher antiquiert und allzu „damenhaft“ wirken, sollte nicht vergessen werden, dass die Fächer und ihre Inhalte von den einsichtigen Gründerherren erst einmal bedacht und eingerichtet werden mussten. Als wesentliche Unterrichtsfächer wurden, dem…

Schulgeschichte

Der Unterrichtsrath von 1867

Einer ersten inoffiziellen Besprechung der Eltern im August 1867, in der ein erstes provisorisches „Schulcomité“ gegründet wurde, folgte bald eine öffentliche Versammlung, aus der ein „Unterrichtsrath“ hervorging: Bürgermeister Muncker, Professor Großmann, Spinnereidirektor Carl Kolb, Fabrikbesitzer Heinrich Kolb, Advokat Dr. Herding, Bankier Feustel, Rector Biehringer, Kaufmann Merkel, Arzt Dr. Würzburger, Bezirksrath Schmidt, Pfarrer Baum, Kaufmann Gerber sind die…

Schulgeschichte

Director der Mechanischen Spinnerey und Schulgründer Carl Kolb

Die unbefriedigende Situation der schulischen Bildung der Mädchen führte zur Gründung einer „“Höheren Töchterschule“, der Vorläuferschule des heutigen Richard-Wagner-Gymnasiums. In dieser Frage ging in Bayreuth wie auch bei den anderen drängenden Problemen der Zeit die Initiative von wenigen, aber stets den gleichen Leuten aus. Der Vater von Carl Kolb, Sophian, hatte bereits 1846 eine mechanische…

Schulgeschichte

Die Gründerväter

Die Zeit der Schulgründung war in Bayreuth wie im ganzen Land eine Zeit des Aufbruchs. Die Stadt wurde an das Eisenbahnnetz angeschlossen, mit den Spinnereien entstanden die ersten großen Industriebetriebe. Auf Initiative des wohlhabenden Spinnereidirektors Carl Kolb beschlossen 1867 etwa 50 führende Bürger der Stadt die Gründung der „Höheren Töchterschule“. Sie waren selbst Eltern und…