Schulleben

Massenunterhaltung in der Antike – römisches Freizeitverhalten zum Anfassen…

Noch gegen Ende des 2. Halbjahres hieß es für alle Teilnehmer/innen des Begabtenkurses Latein: Ab ins Museum! Und so machten sich die über 20 Schüler/innen aus Bayreuth und Kulmbach zusammen mit Frau Track und Herrn Stauch mit dem Zug auf den Weg ins Naturhistorische Museum nach Nürnberg. Hier gab es unter dem Rahmenthema ‚Brot & Spiele – Massenunterhaltung in der Antike‘ auch in diesem Jahr wieder eine Sonderausstellung mit vielen imposanten Modellen und Exponaten zu bestaunen, umrahmt von äußerst informativen Schautafeln.

Am Bahnhof angekommen schloss sich erst einmal ein kurzer Fußweg – natürlich per pedes 😉 – an, das Exkursionsziel war jedoch schnell erreicht und schon tauchte man ein in die Welt des antiken Theaters, Amphitheaters, Stadions bzw. Hippodroms: Frau Dr. Olivier-Trottenberg erläuterte dabei den Teilnehmer/innen zunächst den grundlegenden Unterschied zu unseren heutigen Stadien, die lediglich als reine Unterhaltungs- bzw. Wettkampfstätten dienen; im Gegensatz dazu findet sich in der Antike immer auch ein religiöser Bezug, indem sämtliche Spiele immer entweder in einem Heiligtum und/oder zu Ehren einer Gottheit veranstaltet wurden – ein religiöser Ritus durfte also nicht fehlen!

Natürlich hatten die Titelkämpfe in der Arena und auf der Rennbahn bzw. die Tragödien- und Komödienstoffe im griechischen bzw. römischen Theater gleichermaßen die Zuschauermassen stets im Blick, sodass auch ein propagandistischer bzw. politischer Nutzen nicht außer Acht gelassen werden durfte: Als geflügeltes Wort in die Geschichte eingegangen ist daher die Wendung ‚panem et circenses‘ (Brot und Spiele), die treffend umschreibt, wie es Kaisern und Magistraten gelungen ist, das Volk im Publikum bei Laune zu halten…

… und da ein Nachmittag bspw. im Kolosseum, der prestigeträchtigen ca. 50 000 Zuschauer fassenden Arena für Tierhetzen und Gladiatorenkämpfe, sich durchaus zeitlich langwieriger gestalten konnte, hatte manch ein Zuschauer zum zusätzlichen Zeitvertreib sich kleine Spiele mitgebracht – die Vorläufer zu unseren heutigen Brettspielen!

Ein weiteres Highlight der Fahrt stellte somit der sich an den Museumsbesuch anschließende Workshop dar, bei dem die Schüler/innen ein römisches Rundmühle-Spiel selbst herstellen, basteln und im Anschluss selbstverständlich in geselliger Runde auch ausprobieren konnten!
Alles, was man dazu benötigt, sind neben etwas handwerklichem Geschick Lederreste in ausreichender Größe, Stifte und Schere zur Markierung bzw. zum Ausschneiden des Spielfeldes – und schon kann die Partie beginnen, die nach Aussagen der Teilnehmer/innen ebenfalls zuhause schon fleißig genutzt wurde 🙂

Nach dem sehr gelungenen Museumsbesuch machten sich die Schüler/innen mit dem neu erworbenen Wissen rund um die antiken Freizeitbeschäftigungen bei einem weiteren gemeinsamen Treffen am RWG ans Basteln unterschiedlicher Modellbauten: Durch Mithilfe vieler fleißiger Hände entstand u.a. die Rennbahn des Circus Maximus, auf der man in der Variante eines Brettspiels die vier ‚Rennställe‘ (lat. fractiones) gegeneinander antreten lassen konnte; im Nu wurde außerdem das Kolosseum in 3D ‚zusammengepuzzelt‘! Zudem gab es auch – gewissermaßen als passende ‚Requisiten‘ – die verschiedenen Gladiatorenkämpfer (Murmillo, Retiarius, Thraex etc.) in der Playmobil-Version zusammenzusetzen oder aber als Magnetfiguren in unterschiedlichen Varianten zu gestalten.
Filmmaterial aus ausgesuchten Dokumentationen veranschaulichte außerdem das Geschehen in Circus Maximus sowie Amphitheater.

Am Ende hatten alle Teilnehmenden bei den beiden Veranstaltungen bestimmt nicht nur einiges an neuem Wissen dazugelernt, sondern sichtlich auch eine Menge Spaß beim gemeinsamen Basteln, Spielen und Gestalten.

S. Track

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