Schulgeschichte

Lyzeum in der Weimarer Republik

Abschluss-Klasse 1924 mit weißen Schülermützen und Couleur-Bändern

Eine Bekanntmachung des Ministeriums für die weiblichen höheren Bildungsanstalten vom 3. April 1924 brachte Unruhe in den Schulbetrieb. Die Schülerzahl nahm in den folgenden fünf Jahren um 30 Prozent ab. Denn mit dem Erlass konnten weiterführende Mädchenschulen als wissenschaftlich ausgerichtete „Mädchenlyzeen“ mit zwei Pflichtfremdsprachen (Englisch und Französisch) oder als „Höhere Mädchenschulen neuer Ordnung“ geführt werden. Dieser Schultyp sollte auf die „Frau im Alltag“ zugeschnitten sein. Es gab in ihm keine Pflichtfremdsprachen, statt Mathematik sollte wieder „Rechnen“ und Buchführung unterrichtet werden.

Es kam nun zu unterschiedlichen Initiativen der Eltern und des Stadtrats. Zuerst wurde die Schule 1924 als Mädchenlyzeum aufgestellt. 1926 kam es aber zur Einrichtung der neuen „höheren Mädchenschule“, wobei allerdings die Lyzealabteilung parallel weiter bestehen blieb. Die höhere Mädchenschule fand jedoch nur wenig Anklang. Insgesamt müssen diese Unsicherheiten aber zum Rückgang der Schülerzahlen beigetragen haben.

Erst der abschließende Beschluss des Stadtrats, die Schule ab dem Schuljahr 1930/31 wieder vollständig als anspruchsvolleres und weiterführendes Mädchenlyzeum zu führen, brachte wieder Ruhe. Die Schülerzahl stabilisierte sich bei etwa 250 Schülerinnen.

Lehrerkollegium 1929. Zweiter von links Schulleiter Pauli

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