Autor: admin

Schulgeschichte

Die Schulzucht von 1896: Ordnung und Sittsamkeit

Drei Jahre nach seinem Amtsantritt, im Jahr 1896, fasst Schulrat Kesselring die an der Schule bestehenden disziplinarischen Anweisungen zu einer „Diziplinar-Ordnung“ zusammen. Sie hat als „Schulzucht“ bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs Gültigkeit. Kesselring, ein in vielen Dingen fortschrittlicher Mann, zeigt sich hier als echter Wilhelminer. Die Schulzucht ist zeitgemäß militärisch-knapp, es herrscht oft…

Schulgeschichte

Chronik 1903 bis 1933

1903 In den Jahresberichten informiert von 1903/1904 an ein Abschnitt über „Zweck und Charakter der Schule“: der Besuch der Schule ist freiwillig, sie ist überkonfessionell, sie will eine „allgemeine höhere Ausbildung“ vermitteln, Eigenschaften wie Frömmigkeit, Fleiß, Ordnung, Pünktlichkeit und Umsicht stärken „sowie die leibliche Gesundheit und Frische durch einen der weiblichen Konstitution angemessenen Turnunterricht und…

Schulgeschichte

Die ersten Unterrichtsräume

Im ersten Jahr des Bestehens besuchten zuerst 48 Schülerinnen in zwei „Abtheilungen“ (Klassen) die neue Bildungseinrichtung. Als „Schulhaus“ dienten zunächst Räume im Buchnerschen Anwesen, nun Kanzleistr. 13. Heute befindet sich hier das Bestattungsinstitut Himml. Aufgrund einer Eingabe des Unterrichtsrats an den bayerischen König Ludwig II. wurden der Schule dann schon ab 1868 die oberen Räume des Küchenbaus…

Schulgeschichte

Die „weiblichen“ Fächer der Mädchenschule: Nähen, Sticken und ein wenig Kochen

Ein T-Shirt für einen Euro, eine Hose für zehn Euro, ein Paar Schuhe für zwanzig Euro: Eine (fragwürdige) internationale „Arbeitsteilung“ macht es heutzutage möglich, viele fleißige Kinderhände sind in den asiatischen und afrikanischen Herstellerländern am Werk, die Zeche für den Transport zahlt die Umwelt und findige Discounter wie Primark etc. streichen den Profit ein. „Shoppen“…

Schulgeschichte

„… hierzu freie meublierte Wohnung und Beheizung“: Das Schicksal der Fräulein Lehrerinnen

Bedeutungsschwer definiert das Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Bildungswesen (salopp abgekürzt als BayEUG) schon in seinem zweiten Artikel, dass es zu den „Aufgaben der Schulen“ gehört, „auf Arbeitswelt und Beruf vorzubereiten, in der Berufswahl zu unterstützen und dabei insbesondere Mädchen und Frauen zu ermutigen, ihr Berufsspektrum zu erweitern“. Es wird also als selbstverständlich vorausgesetzt,…

Schulgeschichte

„Müdigkeit und Erschlaffung“: Dispensanträge 1867 bis 1903

Dispense: Das waren die Anträge auf Befreiung vom Unterricht. Diese Anträge gibt es auch heute und sie sind eigentlich etwas Alltägliches, sieht man einmal davon ab, dass sich einige dieser Schreiben durch eine gewisse Originalität und Unerschrockenheit auszeichnen, so beispielsweise: „Unsere Tochter kann den Unterricht nicht besuchen, sie muss sich im Bayreuther Kreuzsteinbad auskurieren.“ Im…

Schulgeschichte

Turnunterricht seit 1868: „Größte Vorsicht bei der Auswahl der männlichen Lehrkräfte!“

Bereits die alten Kreter, Mykener und Griechen betrieben Sport, und auch schon im antiken Olympia wurde bei der Ernährung der Athleten bereits mit doping-ähnlichen Methoden experimentiert, die hier nicht näher beschrieben werden können. Aber der Sport war eine Beschäftigung der männlichen Oberschicht: Frauen war der Zutritt in Olympia verboten, zumal die Männer auch die Kleider…

Schulgeschichte

Die Unterrichtsfächer bei der Schulgründung

Als Bildungsziel gaben die „Statuten“ der Schulgründung an, „Mädchen vom 10. Lebensjahre an eine allgemeine höhere Bildung zu geben“. Auch wenn heute einige Fächer eher antiquiert und allzu „damenhaft“ wirken, sollte nicht vergessen werden, dass die Fächer und ihre Inhalte von den einsichtigen Gründerherren erst einmal bedacht und eingerichtet werden mussten. Als wesentliche Unterrichtsfächer wurden, dem…