Schulgeschichte

Internationale Kontakte, Erweiterungsbau und Einführung des sozialwissenschaftlichen Zweigs

Rohbau des Erweiterungsbaus bzw. heutigen Mittelbaus im Jahr 1963

Die Schule war 1946 als Oberrealschule für Mädchen neu organisiert worden. Es gab einen sprachlichen Zweig, in dem Latein als zweite Fremdsprache erstmals in der Schulgeschichte zu einem Pflichtfach wurde. Daneben bestand ein mathematisch-naturwissenschaftlicher Zweig, der aber nur bis 1951 Bestand hatte.

1952 griff eine abermalige Neuordnung des höheren Schulwesens auf die vor dem Dritten Reich bestehenden Schularten zurück. Die Stadt Bayreuth entschied, dass ihre Mädchenschule zu einem „Realgymnasium“ umgewandelt wird. Zudem wurde eine spezielle 6. Klasse (d. h. eine besondere 10. Klasse) auch als „Abschlussklasse“ für die Schülerinnen eingeführt, die die Oberstufe nicht besuchen wollten. In ihr gab es anstelle der dritten Fremdsprache Unterricht in Chemie und Sozialkunde, so wie auch später am sozialwissenschaftlichen Schulzweig.

Zur Beendigung der Raummangels kam es erst 1952 durch die Aufstockung des bereits 1942 begonnenen Anbaus, der kriegsbedingt unvollendet geblieben war, und dem 1964 fertiggestellten Erweiterungsbau, dem heutigen „Mittelbau“. Damit verdoppelte sich die die Zahl der zur Verfügung stehenden Räume nahezu. Aber bald reichte auch dies wieder nicht aus.

Das Schulleben modernisierte und bereicherte sich in den 50er und 60er Jahren durch Studientage, Schulfahrten, Skikurse, Arbeitsgemeinschaften, Besichtigungen, regelmäßige Theateraufführungen und zahlreiche andere Aktivitäten.

Der deutsch-französische Schülerinnenaustausch wurde bereits 1959, also vier Jahre vor Abschluß des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages und zunächst auch ohne Unterstützung aus öffentlichen Mitteln, mit einem Gymnasium in Amiens aufgenommen. Er galt auch als Beitrag zur Aussöhnung mit dem einstigen Kriegsgegner Frankreich.

Die seit 1965 bestehende Verbindung mit dem damaligen „Lycée d’Etat des Jeunes Filles“ in Annecy trug zur Entstehung und Festigung der ein Jahr später geschlossenen Städtepartnerschaft Bayreuth – Annecy bei.

1965 wurde der bisherige alleinige „real-“ bzw. neusprachliche Schulzweig durch den in Bayern neu eingeführten Zweig eines „Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums für Mädchen“ ergänzt. Er sollte den, wie man damals unterstellte, „besonderen Erfordernissen“ der Mädchen- und Frauenbildung gerecht werden. Die Schule stärkte damit ihr damaliges Profil als Einrichtung der Mädchenbildung.

Das Schulhaus mit dem neuen Erweiterungsbau 1964

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