
Seit 2003 findet am Richard-Wagner-Gymnasium jedes Jahr im Juli die Fahrt der 5. Klassen ans Wattenmeer nach Tönning in Nordfriesland statt. Nur während der Corona-Zeit in den Jahren 2020 und 2021 mussten wir pausieren. Die eigentliche Fahrt, die durch mehrere, im Rahmen des Unterrichts stattfindenden Projekte, vorbereitet wird, dauert 5 Tage. Wir fahren mit dem Reisebus und sind in der Jugendherberge in Tönning/Nordfriesland untergebracht. Von hier aus unternehmen wir verschiedene Projekte rund um das Wattenmeer. Ziel der Fahrt ist es, das Ökosystem Wattenmeer und das einzigartige Weltnaturerbe kennenzulernen. [Teilnehmerzahlen]
Projektarbeit in Bayreuth
Bereits mehrere Wochen vor der Exkursion beginnen die eigentlichen Vorbereitungen: Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, ein Strandtagebuch anzulegen und den Einband „nordseegemäß“ zu gestalten. Mit Hilfe von Internet- und Literaturrecherchen werden in Einzel- und Partnerarbeit die ersten Einträge, wie z.B. ein Steckbrief über den Seehund oder den Wattwurm angefertigt. Der Lebensraum Wattenmeer, welcher durch den Wechsel von Ebbe und Flut gekennzeichnet ist, wird in Geographie erarbeitet und im Biologieunterricht im Hinblick auf die dort lebenden Tiere und Pflanzen ergänzt. So besitzen die Schülerinnen und Schüler bereits ein umfassendes theoretisches Wissen über das Weltnaturerbe Wattenmeer, das sie dann „live“ erfahren.
Projekte an der Nordseeküste
Wattführungen

Bei Niedrigwasser erkunden mehrere Klassengruppen mit Mitarbeitern der Schutzstation Wattenmeer am Südstrand von St. Peter-Ording die spannende Welt des Wattenmeers. Die Schüler lernen die Ursachen und Gesetzmäßigkeiten von Ebbe und Flut anschaulich kennen und entdecken die verschiedenen Bodentypen wie Sandwatt, Mischwatt und Schlickwatt hautnah mit ihren eigenen Füßen.
Im Wattboden suchen die Kinder verschiedene Tiere, wie die Wattschnecke, Wattwurm, Herz- und Mies- und Sandklaffmuscheln oder kleine Strandkrabben. Mit Keschern fischen sie im Priel nach großen Strandkrabben, Garnelen und kleinen Fischen. Die Tiere werden gezeigt, ihre Lebensgewohnheiten und ihre Bedeutung für das Wattenmeer besprochen und anschließend wieder ihrem Lebensraum zurückgeführt.
Auch die Sicherheit im Watt wird thematisiert. Die Schüler lernen, wie sie sich im Watt sicher bewegen und welche Gefahren wie Gewitter oder Nebel es im Watt gibt. Die vorgelagerten Salzwiesen mit ihren einzigartigen Pflanzen und Tieren werden kurz angesprochen.
Nach einem spannenden Tag im Watt können die Schüler sich am Strand erholen, baden und spielen.
Salzwiesenerkundung rund um den Leuchtturm von Westerhever

An 5 Stationen, welche die Biologielehrerinnen des Richard-Wagner-Gymnasiums, Frau Hofmann und Frau Schwind, ausgearbeitet haben, lernen die Schülerinnen und Schüler abwechslungsreich und spielerisch, wie Pflanzen in diesem vom Salzwasser dominierten Lebensraum überleben können.
Ziel ist schließlich der Leuchtturm Westerhever Sand. Hier erwarten uns eine kleine Ausstellung über das einzigartige Wattenmeer und die Gelegenheit, unser mitgebrachtes Lunchpaket zu genießen. Da dort kein Müll entsorgt werden kann, muss selbstverständlich alles wieder mitgenommen werden.
Ein besonderer Moment ist die Wanderung auf die Sandbank bei Niedrigwasser. Im Anschluss kann die Nordsee und das Watt noch einmal hautnah bei einer Wanderung auf der Sandbank bei Niedrigwasser erlebt werden.
Als Abendveranstaltung bieten wir unsern Schülern eine Einblick in die Welt des Bernsteins. Sie erfahren etwas über die Entstehung und Eigenschaften dieses außergewöhnlichen Materials und können selbst Bernstein schleifen.
Besuch des Multimar-Wattforums in Tönning

In diesem Umweltinformationszentrum mit großen Aquarien, beobachten die Schüler die unter Wasser lebenden Tiere, wie z.B. Seepferdchen, Katzenhai, Rochen oder Dorsch. Im Streichelbecken kann man auch einige Tiere berühren. Eine große Ausstellung informierte multimedial über das Wattenmeer und seine Bewohner. Nach einer Erkundungsrallye durch das Zentrum mit Aufgaben, angeleitet von Mitarbeitern des Multimars, und der nachfolgenden Besprechung, erforschen die Mädchen und Jungen in einem eigens dafür ausgestatteten Forscherlabor die Lebensweise von Seesternen, Miesmuscheln und Seepocken. Im Freien kann die Otterfütterung beobachtet werden.
Besuch der Seehundstation Friedrichkoog

Hier können Seehunde und Kegelrobben ebenso aus nächster Nähe bei der Fütterung und dem medizinischen Training beobachtet werden, wie die Fütterung der aufgefundenen mutterlosen „Heuler“, die auf der Station aufgepäppelt werden. Die Aufzucht dieser Jungtiere wird erläutert und es können Fragen gestellt werden. Im Anschluss daran ist Zeit, die gesamte Station inclusive ihrer neu gestaltete große multimediale Ausstellung, mit einer vom Biologielehrer Herrn Dr. Lauterbach entwickelten Lernapp (https://app.Lumi.education/run/-xFm-J) auf dem Smartphon zu erkunden.
Unter dem Motto „Häkeln für Heuler“ häkeln jedes Jahr Angehörige unserer Schüler während des gesamten Schuljahres fleißig Robben und andere Meerestiere, die nun an die Station übergeben werden. Die liebevoll gestalteten Tierchen werden im hauseigenen Shop verkauft und leisten damit einen Beitrag zum Unterhalt der Seehundstation. In den letzten 3 Jahren konnte das RWG über 500 solcher Tiere spenden.
Im Anschluss bekommen unsere Schüler in Friedrichkoog-Spitze einen Einblick in den Deichbau sowie die Vorgehensweise beim Eindeichen.





