Kategorie: Schulgeschichte
100-Jahr-Feier 1967
Zeitgleich mit der Einführung des sozialwissenschaftlichen Zweigs war bereits 1965 der Schule durch einen Beschluss des Stadtrats der bis heute gültige Name „Richard-Wagner-Gymnasium Bayreuth“ verliehen worden. 1967 konnte dann in einem großen Festakt die 100-Jahr-Feier der Gründung begangen werden. Neubennung und Schuljubiläum markierten den Aufbruch in moderne Zeiten.
Internationale Kontakte, Erweiterungsbau und Einführung des sozialwissenschaftlichen Zweigs
Die Schule war 1946 als Oberrealschule für Mädchen neu organisiert worden. Es gab einen sprachlichen Zweig, in dem Latein als zweite Fremdsprache erstmals in der Schulgeschichte zu einem Pflichtfach wurde. Daneben bestand ein mathematisch-naturwissenschaftlicher Zweig, der aber nur bis 1951 Bestand hatte. 1952 griff eine abermalige Neuordnung des höheren Schulwesens auf die vor dem Dritten…
Der Hosenträgerinnen-Skandal 1958 oder Der Untergang des Abendlandes, neue Folge
Im Weltkrieg durften auch die Frauen die Hosen anziehen und sich in den Fabriken nützlich machen, aber dann hatten wieder die Männer die Hosen an: Auch an der Schule waren diese Kleidungsstücke nach 1945 bei den Schülerinnen wie bei den Lehrerinnen erneut in Acht und Bann. Besonders die neumodischen amerikanischen „Nietenhosen“, wie sie auch die…
„An alle die, welche es angeht“: Ein Schulleiter greift durch
Zucht! Und Ordnung! Es versteht sich, dass diese Werte, die bis heute den Schulalltag heiligen, nicht nur von den Schülerinnen und Schülern, sondern auch von jedem einzelnen Lehrkörper verinnerlicht werden müssen. Um so mehr stieß es Schulleiter Glöckl sauer auf, dass im Jahre 1953 – also in jener heute bisweilen sehnsuchtsvoll beschworenen Nachkriegszeit, als die…
Chemieunterricht bei Herrn Landgraf 1952 oder „Wos mon außer Benzin noch tonkt“
„Pfeiffer, Sie gäben nicht acht. Wederholen Sie: Was verstäht man onter alkoholischer Gärung?“ Heinrich Spörl, Die Feuerzangenbowle Naturwissenschaften wie Chemie und die Mathematik führten in den Anfangsjahren der Schule eher ein Schattendasein, nach Meinung der Erziehungsbehörden und der tonangebenden (männlichen) Lehrer schickten sich eher Fremdsprachen, Handarbeiten und Religionsunterricht für die höheren Töchter: Sie verliehen die…
Poesie ist Leben, Prosa ist der Tod: Poesiealben im Archiv des RWG
Sicherlich sind die lyrischen Produktionen, die bis heute viele Schülerinnen (weniger die mannbaren Schüler) in ihren Poesiealben verzeichnen und die oft noch lange Zeit die Erinnerung an Freundinnen und Freude aufbewahren, von einer gewissen ästhetischen Kühnheit und inhaltlichen Hochgestimmtheit. Aber: Kann ein Fühlender, dem ein Herz im Busen schlägt, sich dem Reiz dieser zarten Hervorbringungen…