Feierliche Weihnachtsstimmung

Der Chor sang aus dem Weihnachtsoratorium von Saint-Saens.

Der Chor sang aus dem Weihnachtsoratorium
von Camille Saint-Saëns.

Mit einem feierlichen Weihnachtskonzert stimmten die Chöre, Sänger und Musikgruppen unserer Schule auf das nahende Fest ein. In der Christuskirche gab es zwei Aufführungen, die bis auf den letzten Platz voll waren.

Pfarrer Karl Hufnagel von der Christuskirche hatte sich in seinem Gusswort gewünscht, im Weihnachtsfest mehr als nur Kommerz zu sehen. Zu diesem Wunsch passte das diesjährige Konzert unserer Schüler perfekt, denn wenn es eines war, dann kommerzfrei: Es entsprang kein Ros und es gab auch keinen Jingle Bell Rock, Rudolfs Rentiere durften zu Hause bleiben und eine feierliche Nacht muss keine stille sein.

Wenn das Konzert auf unbeschreibliche Weise anrührte, dann deshalb weil die klassische Musik, die es zu hören gibt, etwas ist, was hilft, den Blick nach Innen zu kehren, sich anrühren zu lassen von der Stimmgewalt unserer Sänger, von den lyrischen Passagen Solisten und den gefühlvollen Stücken der Orchester- und Spielgruppen. Es waren alles Weisen, die nicht in die Geschäftwelt passen, wo süßer die Kassen nie klingen als in der seligen Weihnachtszeit, sondern Weisen, die einluden, still zu werden und den Alltagstrott eine Stunde lang zu vergessen.

Das geht zum Beispiel beim Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saëns: Die kraftvollen Chorpartien taugen dafür ebenso wie die Sologesänge, denen der lateinische Text eine besonders feierliche Stimmung mitgibt. Vollendet vorgetragen wurden sie vom Großen Chor und Jana Pöhlmann, Kaitlyn Schumann, Annika Schwarz und Meike Kratzer als Solisten. Schade, dass es wie in der großen Oper keine Übertitel gab, denn die Texte der Psalmen, die Saint-Saëns vertonte, haben, was man heute „Message“ nennt: „Quare fremuerunt gentes, / Et populi meditati sunt inania?“ – „Warum toben die Nationen und / Schmieden die Völker vergebliche Pläne?“ Der Psalm 2 gibt die Antwort: „Gloria Patri, gloria Filio, / Gloria Spiritu Sancto” – “Ehre sei dem Vater und dem Sohn / und dem Heiligen Geist.”

Der Kammerchor unter der Leitung von Helmut Mehling.

Der Kammerchor unter der Leitung von Helmut Mehling.

Eröffnet hatte das Konzert das Blechbläserensemble um Herrn Mehl mit einer Intrade von Gottfried August Homilius. Das Gitarrenensemble erfreute zusammen mit den Blockflöten mit alten Weisen. Traditionelle Weihnachtslieder, an denen der Fluch am Kunstwerk im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit noch weitgehend vorbeigegangen ist, sang der Unterstufenchor. Der Kammerchor mit seinen Solisten hatte sich Großes und Großartiges vorgenommen: Felix Mendelssohns Vertonung des Psalms 100 „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“. Bestens aufgelegt zeigte sich unser Schulorchester unter der Leitung von Albert Hubert mit einem kleinen Konzert von Johann Christoph Pepusch, bei dem Sara Heyert mit ihrer Querflöte brillierte. Den majestätischen Schlusspunkt bildete noch einmal Saint-Saëns mit dem Schlussgesang aus dem Weihnachtsoratorium.

Albert Hubert leitete das Schulorchester.

Albert Hubert leitete das Schulorchester.

Was am schönsten war, ist schnell gesagt: Natürlich die Auswahl der Musik und die Perfektion der Umsetzung unter den Händen von Ulrike, Helmut und Florian Mehling, Tatjana und Albert Hubert, Wolfgang Mehl, Maja Popp und Susanne Röttger, die die Leitung des Konzertes hatten; mehr aber noch die Inbrunst und die sichtbare Sangesfreude, mit der die Schülerinnen und Schüler unserer Schule bei der Sache waren. Es sage niemand, Klassik sei tot – sie lebt in der Begeisterung der Musiker und im Herzen der dankbaren Zuhörer.

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