Medienerziehung

Da Lesen nicht nur bedeutet, mit Texten umzugehen, sondern auch mit weiteren Medien, finden sich die Bereiche der Leseförderung sowie der Medienerziehung eng miteinander verknüpft.
Durch die zunehmende Ausweitung des Textbegriffs auch auf andere mediale Formen, z. B. als Hörtexte, audiovisuelle oder digital aufbereitete Texte, Film etc., erfährt auch die Medienlandschaft und deren Reichweite eine bedeutsame Veränderung.

Das Thema der Medienerziehung nimmt gerade in der digitalisierten Gesellschaft eine wichtige Rolle ein: Der Begriff umfasst dabei insbesondere die Bereiche der Medienbildung bzw. digitalen Bildung, die im LehrplanPlus des Faches Deutsch explizit ausgewiesen sind.
Es geht dabei u.a. um folgende Themen, die teils zwischen den verschiedenen Medien als wichtige Kommunikations-, Informations- oder Unterhaltungsfunktion unterscheiden:

  • Kenntnis der journalistischen Schreibformen (Nachricht/Bericht, Reportage, Kommentar, Glosse, Blog in Online- und Printmedien)
  • Einblick in den funktionalen Zusammenhang Textinhalt – Aufmachung – sprachliche Gestaltung – Leserbezug – Autorintention
  • Erfassung grundlegender Textfunktionen (z. B. Information, Appell, Unterhaltung, ästhetische Funktion) anhand der Kenntnis eines Kommunikationsmodells
  • Filme als Bestandteil des literarischen Lernens: Verzahnung von Film-Sehen und Literatur-Lesen (Entsprechung von Texterschließung und Filmanalyse)
  • Unterscheidung von ‚plot‘ (Filmhandlung) und Gestaltung, visuelle Gestaltungsmittel für die Interpretation einzelner Szenen nutzbar machen
  • Kenntnis der Art der Informationsvermittlung sozialer Medien bzw. Verlässlichkeit des Veröffentlichungsmediums und des Urhebers (Stichwort: Fake News)
  • kritischer Umgang mit Informationsquellen
  • Selbstständige Internetrecherche (etwa bei der Informationsbeschaffung für Seminararbeiten bzw. Referate etc.)
  • Sicherer Einsatz von Präsentationsmedien
  • kritische Reflexion der eigenen Nutzung sozialer Netzwerke

Aus den exemplarisch aufgelisteten Themen wird ersichtlich, dass hierbei nicht nur der Lehrplanbereich Lesen – mit Texten und weiteren Medien umgehen abgedeckt ist; es ergeben sich im Laufe eines zunehmenden Digitalisierungsprozesses auch neue Herangehensweisen an die Entwicklung von Schreibprozessen: Das digitale Zeitalter ermöglicht es, – weitaus intensiver und stärker als bisher – den Lernbereich Schreiben kooperativ bzw. kollaborativ zu gestalten; so können Teilprozesse bei der Entwicklung einer Schreibform durch mediale Tools wesentlich differenzierter aufgebaut und gestaltet werden – die klassische ‚Schreibkonferenz‘ gelingt mühelos, wenn zeitgleich von verschiedenen digitalen Geräten auf ein und dasselbe zu bearbeitende Dokument zugegriffen werden kann!

Für die Oberstufenschüler/innen bieten wir über die Lernplattform mebis digitale Übungsmaterialien zum Thema Sprachrichtigkeit bzw. Textverständnis an, wodurch ein individuelles Lernen inkl. Rückmeldung über den eigenen Leistungsstand problemlos möglich wird – gerne auch von zuhause am eigenen Computer oder aber unterwegs vom Smartphone aus!
(für weitere Informationen s. ‚Fit in Deutsch!‘).
Weitere digitale Anwendungen und Übungsprogramme sind derzeit im Entstehen und werden unsere Schüler/innen in Zukunft beim Lernen unterstützen.

Schließlich geht es im Zuge der Medienerziehung auch um die sichere Beherrschung von Methoden und Arbeitstechniken, für die das Fach Deutsch als Leitfach eine besondere Verantwortung übernimmt.

Im Rahmen der pädagogischen Konzepte der Schule sind am RWG zum Thema Medienerziehung zudem seit einigen Jahren Medienscouts tätig. Die Medienscouts sind eine Arbeitsgruppe von Schülerinnen und Schülern der Jgst. 9+10, die sich besonders mit Fragen des Internets und der Sozialen Medien beschäftigen; sie helfen bei Problemen innerhalb von Klassenchats oder aber bei Fragen zum verantwortungsbewussten Umgang in sozialen Netzwerken. [mehr zu den Medienscouts am RWG]