Schulleben

Ein Krimi zum Mitmachen

Die gefährliche Irene Adler legt ihr Netzwerk aus.

Die gefährliche Irene Adler (vorn) legt ihr Netzwerk aus.

„Neue Fälle für Sherlock Holmes“ zeigte das P-Seminar Theater. Wie es sich gehörte, durfte bis zum Schluss gerätselt werden, wer für all die schrecklichen Verbrechen verantwortlich war.

Eigentlich ist es im Stück so, dass sich Meisterdetektiv Sherlock Holmes langweilt. Kein spannender Fall ist in Sicht und zu allem Überfluss hat sich sein Gehilfe Dr. Watson auch noch verlobt. Sherlock Holmes’ brilliantes Gehirn, das nach neuen Fällen lechzt, liegt brach.

Doch zum Glück ist das Verbrechen immer und überall und schneller als erwartet, findet er sich in gleich zwei Fälle verwickelt:

Sherlock Holmes langweilt sich: Er braucht einen neuen Fall.

Sherlock Holmes (links) langweilt sich: Er braucht
einen neuen Fall.

Da ist zum einen der Mord an einem Pächter in Sussex aufzuklären, und ein zweiter Fall führt Sherlock mit den höchsten Kreisen zusammen: Der König von Böhmen braucht seine Hilfe, und da ist noch die äußerst rätselhafte Irene Adler, eine höchst gefährliche femme fatale, der auch Sherlock zu erliegen droht, aber eben nur fast. Denn natürlich schafft es Sherlock am Ende den Fall zu lösen, wenn auch nicht so, wie es sich die Polizei vorstellt.

Es war also im Stück einiges los, und wie es sich für einen Krimi gehört, musste man als Zuschauer gut aufpassen und mitdenken, um die Fäden richtig zu ziehen. Das Theaterstück war als „Mitmachtheater“ angekündigt, und so konnte das Publikum die Pausenzeit nutzen, um in einem eigens dafür eingerichteten „Indizienzimmer“ selbst Mutmaßungen über den Täter anzustellen.

Das Altbautreppenhaus war Bahnhofshalle und alle spielten mit.

Das Altbautreppenhaus war Bahnhofshalle
und alle spielten mit.

Aktiv gehalten wurde das Publikum auch noch in anderer Hinsicht. Wer sich beim Betreten der Aula gewundert hatte, warum alle partout auf Drehstühlen Platz nehmen sollten, dem wurde dies während der Aufführung sehr schnell klar. Das Stück war als Stationentheater um das Publikum herum aufgebaut und die Drehstühle halfen, den Überblick zu behalten. Die verschiedenen Spielorte ersparten lästige Umbaupausen und hatten auch etwas Basisdemokratisches, denn so gut wie alle saßen einmal für eine gewisse Zeit in der ersten Reihe und alle durften selbst als Komparsen mitspielen: Das Altbautreppenhaus mit seinen schönen, hohen Gewölben war nämlich Schauplatz für die Bahnhofszenen, welche die Schauspieler mitten in dem vermeintlich wartenden Bahnsteigpublikum spielten. Kaum hatte man es sich wieder in der Aula bequem gemacht, um Sherlock Holmes in seinem Wohnzimmer zu belauschen, hieß es ab in die Eingangshalle, denn hier war Sussex, der Schauplatz des Verbrechens.

Dass man als Zuschauer mit etwas Konzentration den Faden nicht verlor, lag nicht zuletzt an der sehr guten schauspielerischen Leistung ausnahmslos aller Darsteller. Es wurde mit sehr viel Ausdruck gespielt und vor allem sauber und deutlich gesprochen.

Sherloch Holmes entgeht der Fängen von Madame Adler - doch nur knapp.

Sherloch Holmes entgeht den
Fängen von Madame Adler –
doch nur knapp.

Es spielten: Sherlock Holmes: Samantha Reinhold
Dr. Watson: Luisa Geißler und Nathalie Majewski
Inspector Lestrade: Regina Fürst
Die „Abenteuerin“ Irene Adler: Julia Timpel und Nicola Weihs
Lucy, ihr Dienstmädchen: Alexandra Hummel
Mrs Hudson, Sherlock Holmes’ Haushälterin: Rosalie Fischer
Mary Morstan, Watsons Verlobte: Nicole Reimer und Mai Linh Trinh
König von Böhmen: Marlene Schörner
Kutscher: Sophia Schwabe
Alice Turner: Veronika Doser
Geoffry Norton: Kim Fischer
Mr. Turner: Nicole Reimer und Mai Linh Trinh
Patience: Eva Neubing

Die Leitung hatte Angelika Guder-Späth. Ein besonderer Dank gilt Heinz Petri, der sie bei der Regiearbeit unterstützte.

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