Kurzversion Schulleben

Ein Meilenstein für die Schule und die Bildung

Ein Schulzweig feiert Jubiläum - 50 Jahre SWG.

Ein Schulzweig feiert Jubiläum – 50 Jahre SWG.

Sein 50-jähriges Bestehen feierte der sozialwissenschaftliche Schulzweig unserer Schule. Er war 1965 gegründet worden. Bei dem Festakt in der Aula wurde dies als wichtiger Meilenstein in der Schulentwicklung und richtungsweisend für die Bildungslandschaft insgesamt gewürdigt.

In ihrer Ansprache stellte Schulleiterin Ursula Graf heraus, dass unsere Schule eine von 27 Gymnasien in Bayern gewesen sei, an denen ein SWG-Zweig eingerichtet wurde. Dies sei eine „zukunftsorientierte Entscheidung“ gewesen, denn die politisch-soziale Bildung sei auf eine sichere Wissensbasis gestellt worden, um den Schülern Wertmaßstäbe zu geben und ihre Urteilsfähigkeit zu verbessern.

Schulleiterin Ursula Graf begrüßte die Gäste.

Schulleiterin Ursula Graf
begrüßte die Gäste.

Besonders erfreut zeigte sie sich, dass dies auch ein wichtiger Beitrag zur Mädchenbildung gewesen sei, was man nicht zuletzt daran ablesen könne, dass zahlreiche Frauen unter den Festgästen als Absolventen des SWG-Zweiges in führende Positionen gefunden hätten. „Wir feiern einen lebendigen Schulzweig, der die Schule prägt,“ sagte sie.

Die Fachbetreuerin für Sozialkunde, Sandra Reim, stieß in ihrer Jubiläumsrede ins gleiche Horn. Sie erinnerte daran, dass bei der Gründung der Sozialwissenschaftlichen Gymnasien eigentlich daran gedacht gewesen sei, Mädchen eine Bildung angedeihen zu lassen, die sich mit dem deckte, was man damals für „ihrem Wesen angemessen“ hielt, nämlich die Vorbereitung für ihre Rolle im Haushalt und in sozialen Berufen. Deshalb machte schnell das böse Wort vom „Kochabitur“ die Runde.

Sandra Reim hielt die Jubiläumsrede.

Sandra Reim hielt
die Jubiläumsrede.

Interessanterweise sei der Gedanke aber in die Zeit der 60er Jahre hineingeboren worden, als eine allgemeine Politisierung der Gesellschaft um sich griff. Die Hauswirtschaft rückte schnell hinter die Sozialkunde zurück. Doch auch in anderer Hinsicht habe das Sozialwissenschaftliche Gymnasium die Bildungslandschaft verändert: So sei es selbst unter der ursprünglichen Zielsetzung ein wichtiger Schritt gewesen, Familien überhaupt dazu anzuhalten, ihre Töchter auf eine höhere Schule zu schicken. Schließlich seien auch Unterrichtsformen wie das Praktikum, das Debattieren, die Projektarbeit oder das Lernen in Exkursionen außerhalb der Schule aus dem sozialwissenschaftlichen Unterricht hervorgegangen. „All dies macht das SWG zum bildungspolitischen Vorreiter“, sagte Reim.

Durch die Öffnung des SWG für Jungen sei es längst losgelöst von der ursprünglichen Idee, der Mädchenbildung einen besonderen Impuls zu geben. „Werteorientiertes Handeln, Persönlichkeitsentfaltung, eine kritische Argumentationsfähigkeit, eine politische Bewusstseinsbildung – das sind wichtige Lernbereiche für alle Schüler“, so Reim.

Als Gastrednerin bekannte sich Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe als RWGlerin: „Diese Schule ist meine Schule“, sagte sie. „Mit ihr verbinde ich viele Erinnerungen und Geschichten.“ Nicht zu verkennen sei, dass sich seitdem vieles am RWG verändert habe: Es gebe erstmalig eine Frau an der Spitze, die spezielle Förderung in den MINT-Fächern und schließlich auch die Entwicklung des SWG-Zweiges von einem speziellen Mädchenzweig zu einem modernen Schulzweig, der ausgezeichnet für den Beruf vorbereite, besondere Kompetenzen im sozialen Bereich vermittle und durch die Praktika Einblick in die Alltagsrealitäten der Gesellschaft vermittle.

Einer der für die Schule dabei wichtigen Kooperationspartner ist die Diakonie Bayreuth. Ihr Geschäftsführer, Dr. Franz Sedlak, betonte, wie wichtig auch ihm die nunmehr schon fast 10-jährige Kooperation sei und würdigte Projekte wie den Spendenlauf für das Heilpädadgogische Zentrum, Konzerte in den Seniorenheimen der Diakonie oder Kunstprojekte mit älteren Menschen als besonders wertvoll. Er gab auch zu bedenken, dass soziale Kompetenz das in unserer Gesellschaft hoch gehaltene Prima des Ökonomischen um die Dimension des ethisch Verantwortbaren bereichere.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier mit verschiedenen Soloauftritten unserer Schüler. Ihren Abschluss fand der Festakt an einem von den SWG-Schülern vorbereiteten Büffet in der Pausenhalle, denn, so Schulleiterin Graf, „die soziale Kompetenz zeigt sich im gemeinsamen Feiern.“

Beim Festakt gab es auch ein Podiumsgespräch über das SWG [mehr…]

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