Arm und Reich – anders herum

Das Bettlermädchen als Prinzessin.

Das Bettlermädchen als Prinzessin muss regieren.

Wie ist es, wenn man als Bettlermädchen plötzlich Prinzessin ist, und wie, wenn man als Prinzessin auf einmal in Armut lebt? Das zeigte die Theatergruppe der 7. Klasse.

Die Spielidee ist ganz einfach und von Mark Twain inspiriert, wo allerdings ein Bettlerjunge auf einen Prinzen trifft. Doch die Situation ist die gleiche: Beide tauschen die Rollen und sind auf einmal in einer Welt, die zunächst so gar nicht zu ihnen passt. Wenn Ann, das Bettlermädchen, zu Hause geschlagen wird, dann kann sie gar nichts mit einem Prügelknecht anfangen, der statt ihrer die Schläge bekommt, wenn sie einmal nicht gelernt hat. So geht es nämlich bei Hofe zu. Umgekehrt ist es für die Prinzessin eine ernüchternde Lehre, wie man ist, wenn man in einer Familie zu Hause ist, wo der Umgangston rau und die Sitten hart sind.

Die Prinzessin als gefesseltes Bettlermädchen.

Die Prinzessin als gefesseltes Bettlermädchen.

Schön war an dem Stück, dass alle ihre Lektion lernten und so am Ende ein versöhnlicher Schluss stehen kann: Die echte Prinzessin wird Königin und erlässt gerechtere Gesetze, das Bettlermädchen bekommt die Gelegenheit, in einer Schule für Bettlerkinder Gutes zu wirken. Wenn sich, bevor der Vorhang fällt, auch noch die Richtigen gefunden haben, steht einem fröhlichen Schlussapplaus nichts im Wege.

Bei der Aufführung unter der Leitung von Frau Guder-Späth war der mehr als verdient, denn die Darsteller machten ihre Sache ausgezeichnet und spielten den nicht ganz einfachen Text mit großem Engagement, viel darstellerischem Talent und freudiger Hingabe. Eine Augenweide waren die prächtigen Kostüme. Genau so soll es sein.

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