Der Sprechtag als Chance

"Wo bleibt denn nur die Kundschaft?" Dabei gab es so schöne Sachen an den Ständen.

„Wo bleibt denn nur die Kundschaft?“
Dabei ga es so schöne Sachen an den Ständen.

Ein Elternabend ist oft eine aufregende Sache. Manchen Schüler mag im Vorfeld schon etwas Bangigkeit beschlichen haben: „Was wird der Lehrer alles über mich erzählen?“, werden sich viele fragen und möglicherweise innerlich ihr Sündenregister des Schuljahres durchgehen, von dem man möglicherweise doch nicht alles daheim gebeichtet hat. Bangigkeit mag auch manche Eltern überkommen: „Was werde ich alles über mein Kind erfahren?“, geht ihnen dann durch den Kopf. Und auch die Lehrer lässt der Termin nicht ganz kalt: „Habe ich auch alles richtig gemacht oder werden Vorwürfe kommen?“

Alle diese Fragen sind gut und richtig und deshalb sind die Elternsprechtage ein wichtiger Termin. Es ist gut für die Schüler, einmal in sich zu gehen, was Lernverhalten, Aufmerksamkeit und Disziplin betrifft. Es ist wichtig, dass sich Eltern mit den Schulleistungen ihrer Kinder auseinandersetzen und den Kontakt mit den Lehrern suchen. Die kennen die Kinder meist nur aus dem Unterricht. Aber es ist auch wichtig, über ihre Freuden und Leiden Bescheid zu wissen. Viele Konflikte beruhen auf Missverständnissen, Informationsdefiziten und Fehleinschätzungen. Sie lassen sich in einem ehrlichen Gespräch leicht ausräumen.

Deshalb gibt es Elternsprechtage. Der nächste ist am Dienstag, 2. Dezember, für die Klassen 7 bis 12. Es ist klar, dass sich nicht alles in sieben Minuten klären lässt. Aber es ist ein Anfang gemacht, und es gibt auch noch die wöchentlichen Sprechstunden, in denen mehr Zeit ist, echte Probleme zu vertiefen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. So viel Zeit müssen uns unsere Kinder wert sein.

P.S.: Nicht jedes Elterngespräch ist übrigens ein Krisengespräch. Es tut allen – auch den Lehrern – gut, wenn man sich versichern kann, dass alles in Butter ist und die Botschaft heißt: „Weiter so!“

P.P.S.: Enttäuscht vom Sprechtag waren die Verkäufer: Dass es angesichts der genauen Sprechzeitenplanung kaum Warteschlagen an den Zimmern gibt, ist gut für die Eltern, aber schlecht für den Umsatz bei Seife und Brezeln. Da müsste sich doch am Dienstag etwas machen lassen…

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