Schulleben

Verrückt? Na und!

Alle Workshop-Teilnehmer lachten fröhlich in die Kamera. Wer Probleme mit der eigenen Seele hat, muss lernen, sich ihnen zu stellen.

Alle Workshop-Teilnehmer lachten fröhlich in die Kamera. Doch wer Probleme mit der eigenen Seele hat, muss lernen, sich ihnen zu stellen.

Unsere Seele macht es uns mitunter nicht leicht: Oft ist unser Leben von Ängsten geprägt, manchmal wird der Blick in den Spiegel zum Horrorerlebnis, weil wir unseren Körper nicht mögen. Manche können nicht mehr fröhlich sein, weil sie in Depressionen verfangen sind. Andere greifen zum Alkohol als Fluchtmittel oder ritzen sich mit der Rasierklinge. All dies sind Erfahrungen, die vielen Jugendlichen nicht fremd sind, oft ohne dass die Eltern es wissen.

Weil niemand gerne sein Innerstes preisgibt, ist es ein wichtiger erster Schritt, hier anzusetzen und diese Themen aus dem Tabubereich herauszuholen, indem man darüber spricht. „Verrückt? Na und!“ lautete das Motto eines Workshops für die 9. Klassen des Sozialwissenschaftlichen Zweiges unserer Schule, der sich eben dies zum Ziel gesetzt hatte. Er wurde in Zusammenarbeit mit dem Verein „Angehörige psychisch Kranker Bayreuth e.V.“ und der Diakonie Bayreuth veranstaltet.

Im ersten Teil, den ein Sozialpädagoge der Kinder- und Jugendpsychiatrie moderierte, wurden psychische Gesundheitsprobleme und Süchte thematisiert. Im Anschluss setzten sich die Schülerinnen und Schüler in Arbeitsgruppen mit der Stigmatisierung und Diskriminierung psychisch Kranker auseinander. Im dritten, für die Teilnehmer eindringlichsten Teil, erzählten zwei Gäste freimütig von ihren Abhängigkeiten und den damit verbundenen seelischen, psychischen und sozialen Problemen. Im Gespräch zeigten sie sich entwaffnend offen, sodass die Schülerinnen und Schüler auch sehr persönliche Fragen stellten, von denen keine unbeantwortet blieb.

Das Konzept, Ängste und Vorbehalte wahrzunehmen und so voneinander zu lernen, erwies sich als außerordentlich erfolgreich. Vertieft werden konnten die Erfahrungen durch eine sehr ansprechend und jugendgerecht gestaltete Ausstellung des Vereins „ApK“ in der Pausenhalle.

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