Schulleben

Hilfe für die Taifun-Opfer

Auch ein halbes Jahr nach der Katastrophe sind die Schäden längst noch nicht alle behoben.

Auch ein halbes Jahr nach der Katastrophe sind die Schäden längst noch nicht alle behoben.

Etwa 950 Euro waren vor Weihnachten als Erlös des Adventsabends zusammengekommen. Das Geld wurde damals als Hilfe für die Taifun-Opfer auf den Philippinen gespendet. Klaus Weick vom Verein Grupong Pilipino sa Alemanya e.V. Bayreuth war jetzt vor Ort, um sich um die Verteilung der Hilfsgelder zu kümmern, die sein Verein gesammelt hat. Er war in der Stadt Tagloban auf der Insel Leyte und besuchte auch Dörfer in der Umgebung. Dank des ehrenamtlichen Engagements von Klaus Weick konnten die Spenden praktisch zu 100 Prozent für die Betroffenen verwendet werden. Hier ist sein Bericht:

Tacloban und die Gegend im Umkreis von ca. 100 km sind zu 90 Prozent zerstört. Es ist wie im Krieg und schlimmer, als ich dachte. Nahezu jedes Haus und jede Schule hat ein zerstörtes Dach. Fabrikhallen sind wie Kartenhäuser zusammengefallen. Die Kathedrale von Tagloban ist schwer beschädigt. Die Straßen wurden inzwischen vom Schutt geräumt, die schlimmsten Trümmer sind beseitigt und die Regierung baut Barackenunterkünfte. Überall sieht man blau gekleidete Arbeiter beim Wegräumen des Schutts. Unterwegs kommen wir an einer Kapelle mit dem Massengrab für die aufgefundenen Leichen vorbei. Die Angehörigen haben Holzkreuze und Fotos aufgestellt.
Viele Menschen haben ihr Dach nur notdürftig mit Planen abgedeckt und hausen entweder dort oder in Zelten des Roten Kreuz und oder der UNHCR. Dabei beginnt bereits die Taifun-Saison dieses Jahres. Eigentlich ist dies nichts Ungewöhnliches für die Philippinen mit durchschnittlich 20 Taifunen im Jahr. Aber die Stürme sind heftiger als früher. Deshalb beginnt beim Reparieren der Dächer jetzt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Einfache Wellblechbahnen  wurden zur Reparatur der Dächer verteilt

Einfache Wellblechbahnen wurden zur Reparatur der Dächer verteilt

Für unsere Hilfsaktion haben wir uns auf der Insel Leyte zwei abgelegene Dörfer außerhalb Taclobans und in der Nähe der Stadt Bay Bay ausgesucht, wo Hilfe bis jetzt kaum angekommen ist. Mit Unterstützung von Mitarbeitern der staatlichen Baubehörde (die Schwester eines unserer Mitglieder in Bayreuth arbeitet dort als Ingenieurin und stellte uns kostenlos einen LKW zur Verfügung) verteilen wir dort an insgesamt etwa 60 Familien jeweils 10 Wellbleche für neue Dächer und jeweils vier Holz-Spanplatten. Außerdem bekam jede Familie noch ein Kilogramm Nägel und etwa. 20 Euro in bar. Am Ende hat jede Familie Hilfe im Wert von ca. 6000 Pesos (etwa 100 Euro) erhalten. Dies mag uns für deutsche Verhältnisse sehr wenig vorkommen, aber viele Leute auf dem Land sind so arm, dass sie sich das nie hätten leisten können. Auf den Philippinen verdient z.B. ein einfacher Bauarbeiter rund 300 Pesos (= 5 Euro) am Tag. Auch ohne Tropenstürme sind die Wohnverhältnisse vieler Menschen oft unvorstellbar einfach. Außerdem haben wir noch eine Motorsäge für ca. 900 Euro gekauft, mit der die umgefallenen Bäume zersägt und zum Bau neuer Hütten verwendet werden können. Die Leute haben sich deshalb riesig gefreut und waren sehr dankbar, dass sich überhaupt jemand für ihre Situation interessiert. Den Dank gebe ich daher gerne an die Spender des RWG weiter.

Viele Grüße
Klaus Weick

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