Schulleben

„Edamus, bibamus, gaudeamus!“ – „Brot und Spiele“ für die 6. Klassen

Immer mal wieder machen unsere Lateinlehrerinnen am RWG mit ihren Schülern der Unterstufe einen kleinen Abstecher in die römische Kultur. Besonders beliebt sind dabei natürlich die „Spielestunden“, in denen den Schülern römische Spiele erklärt werden. Und da Theorie allein natürlich nur die halbe Miete ist, wird das Ganze danach auch in die Praxis umgesetzt. Wer kennt zum Beispiel nicht das gute alte Mühlespiel? Anders als heute kramte man damals kein sperriges Brett aus dem Wohnzimmerschrank hervor und suchte die Mühlesteine mühsam aus den Sofaritzen zusammen. Die römischen Kinder hatten es da viel einfacher! Sie besaßen oft eine sogenannte „Mola rotunda“ (Rundmühle), ein kleines Säckchen mit im Inneren bereits aufgemaltem Spielfeld, in dem gleichzeitig auch bereits die Spielsteine transportiert wurden: quasi „Mühle to go“. Für so etwas waren die Lateinschüler der 6def natürlich sofort zu begeistern!
Die 6def durfte sich aber auch noch weitere Spiele aussuchen und nach Lust und Laune ausprobieren. Manche entschieden sich für das Spiel „Ephedrismos“ (Huckepack) für vier Spieler, bei dem einer den anderen Huckepack nimmt und sich die Spieler, die sich jeweils oben befinden, z. B. einen Ball zuwerfen.
Einen weiteren Klassiker stellt auch das Delta-Spiel dar. Hier wird zuerst ein spitzwinkliges Dreieck auf dem Boden aufgezeichnet, das in zehn Fehler von I bis X unterteilt wird. In der Spitze befindet sich dabei die höchste zu erreichende Zahl. Mit einer Nuss bewaffnet gilt es dann in mehreren Durchgängen die höchste Punktzahl zu erwerfen.
Sämtliche Regeln waren schnell erklärt und so hieß es danach eine Stunde lang „Ludamus et gaudeamus!“ (Lasst uns spielen und Spaß haben!).
Getreu dem Motto „Brot und Spiele“ soll es aber natürlich auch an Kulinarischem nicht fehlen. Die 6ab stellte sich nämlich die Frage, was denn die Römer eigentlich zum Frühstück aßen. Ein Blick in das älteste erhaltene römische Kochbuch „De re coquinaria“ (Über die Kochkunst) des Marcus Gavius Apicius, eines römischen Feinschmeckers der Antike, beantwortete diese Frage: Moretum! Dabei handelt es sich um eine Knoblauch-Käse-Paste, die dem heute bekannten Zaziki sehr ähnelt. Mutig traute sich die 6ab bei einem römischen „Brunch“ an das alte Rezept heran und stellte fest, dass der Geschmack sehr an Döner erinnert. „Edamus et bibamus!“ (Lasst und essen und trinken!) war somit das Motto und dabei wurden bereits Pläne für die noch leckerere im Ofen überbackene Version geschmiedet. Man kann also gespannt sein, welche Rezepte die 6ab noch ausprobieren wird. Fortsetzung folgt!

M. Möhrlein und M. Ritschel

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