Schulleben

Über 200 Jahre Unterrichtserfahrung – Das RWG verabschiedet sich von sechs Urgesteinen

Gleich sechs Kolleginnen und Kollegen treten am Ende des Schuljahrs 20/21 aus dem aktiven Dienst in die Pensionsphase über. Auf verschiedensten Feldern prägten sie unsere Schule über Jahrzehnte tiefgreifend und nachhaltig.

Cornelia Bachmann

Seit 1999 unterrichtete Pfarrerin Bachmann Evangelische Religionslehre am RWG – immer sehr anschaulich und schülernah. So erarbeitete sie mit Radio Mainwelle zusammen „Gedanken zum Tag“ oder initiierte eine Partnerschaft mit einer Mädchenschule in Nairobi. Zwei Aktionen, mit denen sie ihren Klassen sehr anschaulich nahe brachte, wie Religion an der Schule hinaus in die Gesellschaft wirken kann. Sie hielt unzählige Schulgottesdienste zu den verschiedensten Anlässen, die sie immer sehr passend zur Situation, etwa zu einem Abi-Motto, gestaltete. Neben diesen dienstlichen Tätigkeiten, zu denen für Frau Bachmann auch immer das offene Ohr für ihre Schüler*innen und Kolleg*innen gehörte, bleibt sie der Schulfamilie für ihre besondere Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft in Erinnerung. Und natürlich für die vielen guten Gespräche im kleinen Lehrerzimmer, die sie immer mit einer sehr angenehmen Portion trockenen Humors zu führen wusste.

Werner Fuchs

Herr Werner Fuchs wurde dem RWG 1988 als Französisch- und Englischlehrkraft zugewiesen. In dieser Zeit hinterließ er auf verschiedensten Feldern des Schullebens Spuren. Etwa als Organisator von Schüler*innenaustauschen mit den USA und Frankreich, als Begleiter zahlreicher Skikurse, als Mittelstufenbetreuer, Obmann des Philologenverbandes und Fachschaftsleiter Englisch, um nur einige Tätigkeiten zu nennen. Gleichzeitig engagierte er sich über die Jahre immer stark kommunalpolitisch in seinem Heimatort Ramsenthal. Mit den ehrenamtlichen Tätigkeiten dort, von denen er in seinen Klassen immer lebhaft und spannend erzählen konnte, ist er stets ein Vorbild für seine Schüler*innen gewesen, sich auch für andere zu engagieren und sich aktiv in der Gesellschaft einzubringen.

Annette Haberstroh

Frau Annette Haberstroh kann auf eine ununterbrochene Dienstzeit von 37 Jahren an unserer Schule zurückblicken. Zahlreichen Schüler*innengenerationen hat sie seit 1984 Englisch und Deutsch beigebracht. Neben dem Fachlichen war ihr immer der Kontakt zu ihren Schüler*innen besonders wichtig. So begleitete sie ihre Klassen immer gerne auf Fahrten und Austausche und kümmerte sich als Klassleiterin mit großem Engagement um jeden Einzelnen. Über den Unterricht hinaus leitete sie über viele Jahre die Zentralbibliothek der Schule, war Zweitprüferin bei Staatsexamen und dann seit 2008 Fachschaftsleiterin für Deutsch. Hier gelang es ihr durch ihre freundliche Art, ein sehr kollegiales Arbeitsklima zu schaffen, in dem sich niemand unter Druck gesetzt fühlte. Vielmehr verstand sie es stets, ihre Fachschaftsmitglieder positiv zu verstärken, eigene Ideen und Vorschläge in den Deutschunterricht des RWGs einzubringen.

Anne Hupe

Der „Run“ auf die von Frau Anne Hupe geleiteten Kochworkshops und die Nähwerkstatt spricht für sich – und das seit 35 Jahren! Ihr immer moderner und innovativer Unterricht hatte nichts mit biederem Hauswirtschafts- und Handarbeitsunterricht zu tun, sondern ließ die stets motivierte Schülerschaft an immer wieder neuen Herausforderungen teilhaben. Gemeinsam wurden phantasievolle Buffets für die unterschiedlichsten Anlässe kreiert oder sich am kreativen textilen Gestalten versucht. Darüber hinaus bot Frau Hupe Kurse im Tastenschreiben an, arbeitete in der Schulbibliothek und organisierte zuletzt die Corona-Teststation. Ihre Geduld und Gelassenheit, die sie etwa in der Hitze der Schulküche bewies, waren stets Vorbild für Schülerschaft und Kollegium.

Christian Just

Herr Christian Just trat im Jahr 1987 seine Planstelle am RWG an. Über viele Jahre hinweg war er der einzige feste Kunsterzieher unserer Schule und brachte zahlreichen Schüler*innen einerseits die Grundzüge des Zeichnens und Malens bei; andererseits gelang es ihm, sein Interesse an Kunstwerken stets schülernah und altersgerecht zu vermitteln. Immer wenn etwas im Schulleben zu gestalten war, brachte er sich bereitwillig mit seiner Kreativität ein. Egal ob dies Bühnenbilder betraf, die Ausgestaltung von Schuljubiläen oder gar das Schulgelände, das er zu Beginn der 90er Jahre mit einem Rondell bereicherte, das bis heute ein sehr beliebter Aufenthaltsort aller RWGler ist. Als versierter Saxophonist und Klarinettenspieler unterstützte er darüber hinaus jahrelang die Bigband der Schule. Als unentbehrlich erwies sich sein planerisches Können bei der Umgestaltung der Schulgebäude, wo er mit großem Einsatz immer wieder auf sinnvolle bauliche Verbesserungen drängte.

Helmut Mehling

Nach einigen Jahren Lehrtätigkeit in Bamberg wechselte Herr Helmut Mehling 1997 ans RWG, um die Tätigkeit als Seminarlehrer für Musik zu übernehmen. Nachdem er zwölf Jahre lang Musiklehrkräfte ausgebildet hatte, wurde er 2009 mit „Besonderen Tätigkeiten im Bereich der Schulmusik“ betraut. Zusammen mit seinen Kolleg*innen machte er vor allem die Chöre zu einem Aushängeschild unserer Schule. Hier begeisterte er zuletzt über 150 Schüler*innen für das gemeinsame Singen und schuf so unvergessliche Momente wie das Konzert der Bayreuther Gymnasien im Markgräflichen Opernhaus im Jahr 2018. Mit Herrn Mehling verlassen auch die anderen beiden „Mehlings“ (Ehefrau Ulrike und Sohn Florian) das RWG. Damit endet eine Ära, die, was die musikalische Qualität und das menschliche Miteinander anbelangt, wahrscheinlich einmalig gewesen sein dürfte, so ein früherer Kollege der Fachschaft Musik.

Die Schulfamilie des Richard-Wagner-Gymnasiums bedankt sich bei allen Pensionisten und Pensionistinnen für die Arbeit und das Miteinander an unserer Schule. Wir hoffen sehr, euch alle möglichst oft wiederzusehen und wünschen euch einen spannenden, genussreichen Ruhestand!

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