Schulleben

Zeitschriften lesen mitten im Unterricht?!

„Gib mir mal die ‚Fit for fun‘!“ – „Willst du dafür die ‚Bravo‘ oder ‚Popcorn‘?“ – „Nee, mich interessiert eher eine Bike-Zeitschrift!… .“
Solche und ähnliche Gespräche waren seit den Pfingstferien im Klassenzimmer der Klasse 8c zu hören. Doch was zunächst klingt wie eine Freizeitbeschäftigung während einer Unterrichtsstunde – und damit ja völlig unangebracht und unpassend wäre –, hat durchaus System!
Im Rahmen des Deutschunterrichts der 8. Klassen wird in Anlehnung an die Lehrplaninhalte dieser Jahrgangsstufe explizit Leseförderung und Medienerziehung anhand des Mediums Zeitung bzw. Zeitschrift betrieben.
Die Stiftung Lesen bietet hierfür jährlich das Projekt „Zeitschriften in die Schulen“ an, bei dem sich das RWG in regelmäßigen Abständen beteiligt: Während des Zeitungsmonats Mai erhielten alle 8. Klassen über einen Presse-Grossist der Region eine großzügige Lieferung unterschiedlicher Titel für die Verwendung innerhalb des Klassenverbands. Das Spektrum reichte dabei von Jugendzeitschriften, über Computer- und Wissensmagazine sowie Sportthemen, bis hin zu Frauenzeitschriften bzw. klassischen Illustrierten; somit war letztlich für alle Interessen etwas geboten und die Wahl eines geeigneten Lesestoffes fiel demnach nicht allzu schwer!

Doch bei einer reinen Lektüre ‚just for fun‘ sollte es nicht bleiben – immerhin wurden schließlich Unterrichtsstunden für die Beschäftigung mit den Zeitschriften hergenommen! Im Sinne der Medienerziehung erforschten die Schüler/innen anhand der Zeitschrift ihrer Wahl, wie die Präsentation eines bestimmten Themas erfolgt: In welchem Umfang wird hierüber berichtet? Wie ist das Seitenlayout jeweils angeordnet (Blickfang-Text, Titelcover)? Welche journalistischen Schreibformen wurden gewählt (Interview, Reportage, Kommentar etc.)?
Wie wird mit beigefügtem Bildmaterial umgegangen? u.v.m.

Innerhalb dieses Deutsch-Projekts wurde auch thematisiert, wie leicht man Texte und deren Inhalte manipulieren kann (Stichwort: fake news bzw. alternative facts); die Schüler/innen konnten zudem unmittelbar anhand des selbst ausgesuchten Materials nachvollziehen, inwieweit nicht nur Bildinhalte, sondern insbesondere Bildausschnitte durch die jeweils unterschiedlich gewählte Kameraeinstellung für die Bildaussage entscheidend sind.
Durch ihre abschließenden Präsentationen des bearbeiteten Materials auf selbst erstellten Plakaten boten die Achtklässler/innen damit eine bunte Palette an völlig unterschiedlichen Interessensgebieten und Themenbereichen dar, die allesamt völlig kostenfrei aus den bereitgestellten Materialien zu entnehmen waren – und wer weiß…vielleicht ist der eine oder andere ja auf eine Zeitschrift gestoßen, die er künftig abonnieren will?!

S. Track

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