Schulleben

Barockes Weltkulturerbe zum Anfassen

Die Klasse 8c vor der Fürstenloge im Opernhaus

Als Schüler/in eines Bayreuther Gymnasiums sollte man bis zur 8. Klasse zumindest einmal im Opernhaus gewesen sein! Zu dieser Ansicht sollte zwar nicht nur ein (Deutsch)lehrer kommen – immerhin ist das Markgräfliche Opernhaus seit 2012 Weltkulturerbe! – , aus Sicht des Deutschkollegen bietet sich hier allerdings ein Lernort der besonderen Art.

Somit machte sich die Klasse 8c an einem sommerlichen Vormittag vor den Pfingstferien mit ihrer Deutschlehrerin Frau Track auf den kurzen Fußmarsch vom RWG durch die Stadt: Ziel der Exkursion im Rahmen des Literaturunterrichts im Fach Deutsch war das Markgräfliche Opernhaus als besterhaltenes Beispiel eines freistehenden barocken Hoftheaters.

Was im Unterricht während der Epochenbetrachtung des Barock bislang lediglich in der Theorie behandelt werden konnte, sollte nun in der Praxis für alle greifbar vor Augen geführt werden.
Angekommen vor der wohlbekannten Fassade – gestaltet durch den Hofarchitekten Joseph St. Pierre – warteten die Schüler/innen gespannt auf den Einlass; es stellte sich im Vorfeld nämlich tatsächlich heraus, dass die allerwenigsten von ihnen bislang das Opernhaus besichtigt hatten!

Umso imposanter muss dann der erste Eindruck gewesen sein, der sich dem Betrachter mit dem Betreten des Innenraumes bietet!
Nach einer kurzen Einstimmungsphase, bei der fleißig Fotos gemacht werden durften, nahmen alle im Parkett Platz; dort wurde ein kurzer Einführungsfilm gezeigt, der den Besucher mit auf eine Art Zeitreise nimmt und eintauchen lässt in die Gegebenheiten und das Umfeld des theatrum mundi, des barocken Welttheaters. Vom Typus dem italienischen Logentheater angelehnt, war die Architektur des Markgräflichen Opernhauses zum Spiegel der höfischen Repräsentation der damaligen Zeit geworden.

In einem an die Filmsequenz anschließenden Vortrag durch eine Mitarbeiterin wurden weitere Eckdaten zur Entstehungsgeschichte, der Auftraggeberin Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth, dem Architekten Giuseppe Galli Bibiena, dem architektonischen Aufbau sowie der barocken Illusionskunst gegeben.
Als Erinnerung entstand zudem ein Gruppenfoto der Klasse 8c mit Blick Richtung Fürstenloge.

Mit vielen neuen Eindrucken versammelte sich die Gruppe vor dem Rückweg wieder vor dem Wittels­bacher­brunnen gegenüber des Opernhauses – nicht ohne zuvor noch schnell einen Abstecher in die unweit gelegene Eisdiele vorzunehmen, denn ein Unterrichtsgang rund um das Thema Barock hat schließlich auch etwas mit Schlemmen und Genießen zu tun, oder?

S. Track

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