Schulleben

Ein packender Vortrag von „Zweitzeugen“

Die bewegende Lebensgeschichte von Erna de Vries fesselte die Zuhörer.

Die Klasse 9b des MWG war an unserer Schule zu Gast, um über ein Holocaust-Schicksal zu berichten.

Das Projekt „HEIMATSUCHER e.V.“ interviewt Zeitzeug*innen des Holocausts, dokumentiert ihre Geschichten und erzählt sie dann in Schulklassen und ihrer Ausstellung weiter. Der Überlebende Elie Wiesel sagte einmal: »Jeder, der heute einem Zeitzeugen zuhört, wird selbst ein Zeuge werden.« Und so sehen die „Heimatsucher“ ihren Auftrag darin, als »Zweitzeug*innen«, (junge) Menschen stark gegen jegliche Art von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu machen.

Die Schüler*innen der Klasse 9b des MWG waren so beeindruckt von diesem Projekt, an dem sie an ihrer Schule teilgenommen hatten, dass sie beschlossen, auch zu „Zweitzeugen“ zu werden und boten sich an, zwei 9. Klassen des RWG zu besuchen und im Rahmen des Geschichts- und Sozialkundeunterricht über das Leben einer Holocaust-Überlebenden zu berichten.

Als „Zweitzeugen“ waren Schülerinnen des MWG gekommen.

Die Gruppe von insgesamt 22 Schülern und Schülerinnen der Klasse 9b unter der Leitung ihrer Geschichtslehrerin, Frau Gosslar, hielt mit Hilfe von Filmaufnahmen, dem Interview mit der Überlebenden Erna de Vries und eigenen Notizen einen sehr packenden und ergreifenden Vortrag über die Biografie der von den Nationalsozialisten gepeinigten und verfolgten jungen Frau.

Die Klasse hatte auch einen Flyer über das Leben von Erna de Vries für uns dabei, den sie selbst verfasst und gestaltet hatten. Abschließend sollten die Zuhörer ihre Impressionen über das Gehörte aufschreiben und vorlesen und wurden auch darum gebeten, diese in Briefform an die Überlebende zu schicken.
Wir waren alle sehr betroffen von dem schrecklichen Schicksal der noch lebenden Zeitzeugin und sehr beeindruckt vom Vortrag der MWGler über sie. Wir fanden es schön, dass eine solche Begegnung zwischen beiden Schulen stattgefunden hat und hoffentlich auch in Zukunft geben wird.

Vielleicht findet sich auch an unserer Schule eine Gruppe von Schülern und Schülerinnen, die zu „Zweitzeugen“ werden wollen und so einen Beitrag gegen Rassismus leisten und an die Verfolgungen der Juden im Nationalsozialismus erinnern.

Maria Herrmann-Maier

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