Schulleben

Ein Hoch auf unsere Schule

Das Festpublikum lauschte den Grußworten.

Mit einem imposanten und zugleich stimmungsvollen Festakt in der Oberfrankenhalle feierte das RWG seinen 150-jährigen Geburtstag. Über 2000 Gäste hatten sich versammelt, um auf den Tag, ja sogar die Stunde genau, an die Gründung der Schule vor 150 Jahren, am 14. Oktober 1867 um 10 Uhr, zu erinnern. 48 Schülerinnen in zwei Klassen begannen zu dieser Zeit ihren Unterricht.

Die Schulleiterin des RWG, Ursula Graf

Die Schulleiterin Ursula Graf betonte bei ihrer Begrüßung die Bedeutung des RWG, der „Schule im Herzen der Stadt“, sowohl in geographischer Hinsicht als auch in Bezug auf die Schulgeschichte selbst: Die ehemalige Höhere Töchterschule von damals wie auch das Richard-Wagner-Gymnasium heute bliebe stets eng verwurzelt mit der Geschichte der Stadt Bayreuth und des Umlandes.

Allen Ehrengästen aus der Politik, der Wirtschaft, der Kirche und nicht zuletzt auch den benachbarten Schulen sowie der Bildungspolitik in und um Bayreuth und im Landkreis bot sich ein beeindruckendes Bild in der aufwändig dekorierten Oberfrankenhalle: Vor feierlicher Kulisse konnten die über 300 engagiert Mitwirkenden bestaunt werden, die das RWG mit einem kurzweiligen, bunten Programm aus Reden, Musik- und Showeinlagen von seiner besten Seite präsentierten. Neben den über 700 aktuellen Schülern des Richard-Wagner-Gymnasiums, ihren Eltern, dem Lehrerkollegium sowie weiteren Vertretern sämtlicher Gremien der Schulfamilie waren auch etwa 550 Ehemalige gekommen, um gemeinsam ein rauschendes Fest zu feiern.

Aus einer Schule, die in ihrer Ausbildungs- und Zielrichtung als klassische Mädchenschule zunächst nicht jedem offen stand, sei ein modernes Gymnasium mit sämtlichen Schulzweigen, ein „Allrounder auf hohem Niveau“, geworden. Die Zukunft des RWG wertete Frau Graf insbesondere mit Blick auf die anstehende Sanierung der räumlichen Gegebenheiten als Herausforderung und Chance zugleich, um sodann der Schule alles Gute für die nächsten 150 Jahre zu wünschen.

Die Oberbürgermeisterin der Stadt Bayreuth, Brigitte Merk-Erbe, früher selbst Schülerin am RWG

Dass Schulgeschichte eben zugleich auch Stadtgeschichte und Bildungsgeschichte jeweils im gesellschaftlichen Wandel darstelle, betonte die Oberbürgermeisterin der Stadt Bayreuth, Brigitte Merk-Erbe. Der Geschichte des Richard-Wagner-Gymnasiums komme dabei eine besondere Bedeutung in der Schullandschaft der Stadt zu: Die Höhere Töchterschule sei 1867 mit einem Startkapital von etwas mehr als 4000 Gulden von 36 Bürgern ins Leben gerufen worden, im Laufe der 150 Jahre habe sich das RWG zu einem schulischen „Flaggschiff der politischen Bildung“ entwickelt. Das RWG zeige heute großes Engagement in den unterschiedlichsten Bereichen und stehe insbesondere für soziale Werte, was sich nicht zuletzt auch an den äußerst vielfältigen Aktionen des Jubiläumsjahres in den letzten Wochen und Monaten erkennen lasse.

Frau Merk-Erbe versicherte, man werde die Schule weiterhin auch vonseiten der Stadt Bayreuth positiv in die Zukunft begleiten – insbesondere die Oberbürgermeisterin dürfte mit dem RWG, an dem sie 1975 ihr Abitur ablegte, einige schöne Erinnerungen an die eigene Schulzeit verknüpfen!

Der Landrat des Landkreises Bayreuth, Hermann Hübner

Der Landrat des Landkreises Bayreuth, Herrmann Hübner, beschrieb in seinem Grußwort das RWG als „Leuchtturm“, als „Anziehungspunkt über die Stadtgrenzen hinaus.“ Dies gelte sowohl für ‚gestern‘ als auch für ‚jetzt‘ und ‚morgen‘. Wenn das Richard-Wagner-Gymnasium seinen 150-jährigen Geburtstag feiert, dürfe man nicht nur auf die vergangenen Jahre blicken, sondern müsse auch an die fortwährende Entwicklung denken, in der die Bildung als das zentrale Zukunftsthema ihre Umsetzung im Schulalltag stets aufs Neue erfordere. Als ehemaliger ‚Schülerinnenvater‘ hat Herr Hübner das RWG kennen gelernt, als Vertreter des Landkreises weiß er die Vielfältigkeit, Buntheit und Offenheit unserer Schule im Jahre 2017 ebenfalls zu schätzen und zu würdigen.

Die Festrede hielt Ministerialrat Adolf Präbst, Leiter der Gymnasialabteilung im Kultusministerium

2017 – ein absolutes Jubiläumsjahr! Das 150-jährige Jubiläum des RWG in den Reigen weiterer geschichtsträchtiger Feiertage in diesem Jahr stellte der Leiter der Gymnasialabteilung im Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Ltd. Ministerialrat Adolf Präbst. 150 Jahre RWG neben 500 Jahren Reformationszeit Luthers, 200 Jahren Bildungsgeschichte Wilhelm v. Humboldts erscheinen da schon als echter Meilenstein! In seiner Festrede würdigte Herr Präbst eben diese Leistung des RWG in seiner Anfangszeit als Meilenstein der Mädchenbildung. Die Höhere Töchterschule schlossen die Schülerinnen dabei längst noch nicht mit dem Abitur ab, 150 Jahre später seien gleichwertige Bildungschancen für Mädchen und Jungen selbstverständlich! Das Stichwort der Chancengleichheit führte den Leiter der Gymnasialabteilung zu einem kurzen Ausblick auf die bayerische Bildungspolitik des neuen G9, das gleichermaßen mehr Individualisierung und Förderung für den Einzelnen im Rahmen des Altbewährten bieten soll.

Tradition, auf die man sich mit Stolz zurückbesinnen dürfe, und Zukunftsorientierung, welche die Fortentwicklung einer Schule ausmache, präge den Charakter einer Schule. Das RWG dürfe zu Recht stolz auf das Geleistete sein und auf seine 150 Jahre Schulgeschichte zurückblicken, sich aber auch mit allen Personen, die daran beteiligt sind, auf die kommenden Jahre freuen.

Und genau diese Freude war an diesem Tag des Festakts unter allen Gästen deutlich spürbar!

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