Schulgeschichte

Chronik I: 1967 bis 1999

1967

Die Feiern zum 100-jährigen Bestehen der Schule finden statt.

Die Schule wächst von 17 auf 19 Klassen, es wird bereits mit 21 Klassen geplant. Nach einer Zählung im Jahr 1967 haben seit Bestehen der Schule 2870 Schülerinnen die Schule mit einem Abschluss verlassen. An der Schule haben von 1867 bis 1967 insgesamt 79 hauptamtliche und 125 nebenamtliche Lehrkräfte gewirkt.

Schuljubiläum 1967; Fama verkündet Ereignisse aus der Schulgeschichte

1971

Am 1. August 1971 endet die städtische Verwaltung der Schule, sie wird verstaatlicht.

1973

Im Schuljahr 1973/1974 besuchen mehr als 900 Schülerinnen die Schule. Obwohl 1964 ein Erweiterungsbau (der heutige Mittelbau) eingeweiht wurde, herrscht nun wieder akute Raumnot. Alle ehemaligen Sonderräume und die geeigneten Kellerräume werden zu Klassenzimmern umgewandelt, es gibt sogar keinen Musiksaal mehr. Drei Klassen müssen außerhalb der Schule untergebracht werden.

1974

Das RWG wird im Schuljahr 1974/1975 als erste Schule in Bayreuth in den Kreis der Kollegstufen-Versuchsschulen aufgenommen.

1976

Der zweite Erweiterungsbau, der heutige Neubau, kann am 30. September 1976 bezogen werden. Damit stehen nun weitere Klassenzimmer, Fachräume, ein Sprachlabor, eine moderne Küche und eine Bibliothek zur Verfügung.

Im Schuljahr 1976/1977 wird der sprachliche Zweig der Schule auch für Jungen geöffnet. Damit ist die seit Gründung der Schule im Jahr 1867 geltende „Education“ beendet: Die Schule ist keine Mädchenschule mehr, es werden nun koedukativ Mädchen und Jungen unterrichtet. In den neuen fünften Klassen sitzen zehn Buben.

1977

Am 15. September 1977 wird die Kollegstufe eingeführt.

1980

Die neue moderne Dreifach-Turnhalle wird eingeweiht.

Im Schuljahr 1980/1981 wird die Partnerschaft mit den Senior High Schools in River Falls und Ellsworth (USA) begründet. Sie tritt neben die Partnerschaft mit dem Lycée Berthollet in Annecy in Frankreich.

1981

Das Wahlfachangebot wird deutlich ausgeweitet. Im Schuljahr 1981/1982 werden in der Mittel- und Oberstufe Wahlkurse in Informatik angeboten. Zu den schon bestehenden Kursen wie Russisch kommen weitere neue Kurse wie Werken, Schreibmaschine, Steno, Fotografie, Gartenbau u. a. Insgesamt stehen 24 Angebote zur Auswahl.

1983

Die neuen modernen Außensportanlagen können in Betrieb genommen werden.

1985

Am 8. Mai 1985 findet in allen Klassen ein Gedenken an den 40. Jahrestag des Endes des 2. Weltkriegs statt.

Die fünften und die siebten Klassen fahren seit dem Schuljahr 1985/1986 zu einem Aufenthalt ins Schullandheim Weißenstadt.

Am 10. Dezember 1985 wird von Oberbürgermeister Wild die zum „Großen Musiksaal“ umgebaute und dafür renovierte alte Turnhalle der Schule übergeben. Die alte Turnhalle ist fast 80 Jahre ohne Veränderung geblieben, ihre Inneneinrichtung wird sorgfältig konserviert, die Beleuchtung hat noch immer die Aufschrift „Auer-Gas-Gesellschaft Berlin“. Der Große Musiksaal, besser bekannt als „Aula“, wird bis heute für Aufführungen und Veranstaltungen genutzt.

1986

Italienisch wird ab 1986/1987 als dritte moderne Fremdsprache eingeführt. Mit dem Gymnasium „Agostino Fossati“ in La Spezia wird ein Schüleraustausch etabliert. Er tritt neben die Partnerschaft mit den Schulen in Frankreich und den USA.

Der sozialwissenschaftliche Zweig wird ab dem Schuljahr 1986/1987 auch für die Jungen geöffnet, er wird in allen Jahrgangsstufen koedukativ unterrichtet.

Das RWG bietet damit einen neusprachlichen Zweig mit den Sprachen Englisch, Latein, Französisch und Italienisch und einen sozialwissenschaftlichen Zweig mit den Sprachen Englisch, Französisch und Latein an.

Die stellvertretende Schulleiterin Luise Dietzfelbinger tritt im Juli nach über 40 Dienstjahren den Ruhestand an, der eher ein Unruhestand wird.

Zu Beginn des Schuljahres 1986/87 kann ein biologisch-ökologisches Praktikum „Schulgarten“ abgelegt werden.

1987

Im März brechen die 11. Klassen zu einer Studienfahrt nach Straßburg und Verdun auf; daraus wird die spätere „Europafahrt“ hervorgehen.

Im Juni 1987 unternehmen die Russisch-Kurse eine Studienfahrt nach Moskau und Leningrad.

Unter dem Eindruck der Katastrophe von Tschernobyl wird eine Arbeitsgemeinschaft „Mensch – Energie – Umwelt“ gegründet.

Eine Arbeitsgemeinschaft „Astronomie“ trifft sich im Schuljahr 1987/1988 wöchentlich.

1988

Oberstudiendirektor Baumgärtel übernimmt die Leitung der Schule, Oberstudiendirektor Salzl tritt in den Ruhestand.

Im Schuljahr 1988/1989 wird eine Arbeitsgemeinschaft „Umwelt“ ins Leben gerufen. Ebenfalls in diesem Schuljahr wird an der Schule eine Schulpsychologische Beratungsstelle für Gymnasien eingerichtet. Bis heute ist an der Schule ein Schulpsychologe tätig.

1989

Im Mai findet auf dem Höhepunkt der Perestroika in der UdSSR eine Studienfahrt des Russisch-Kurses nach Leningrad statt. Noch weiß keiner, dass es eine Fahrt in einem Revolutionsjahr ist.

Für die Oberstufe wird im Schuljahr 1989/1990 eine Arbeitsgemeinschaft „Meterologie“ eingerichtet.

Eine Studienfahrt der K12 und K13 führt im September, kurz vor dem Fall der Mauer, in die DDR. Zu dieser Zeit wird die Deutsche Botschaft in Prag bereits von zahllosen Flüchtlingen aus der DDR belagert. Die Reise führt über Naumburg nach Potsdam, dann nach Meißen und Dresden, weiter nach Leipzig und schließlich nach Weimar, wo auch das KZ Buchenwald besichtigt wird. Bei der Rückfahrt finden kaum noch Grenzkontrollen statt.

Am 11. November 1989 findet unter dem Motto „Drachensteigen“ in der Mensa der Universität ein aufwändiger Schulball statt. Saal und Tanzflächen sind mit zahllosen Papierdrachen geschmückt.

1990

Die K12 unternimmt im Februar eine Fahrt nach Berlin und besichtigt auch die nun funktionslosen Grenzsicherungsanlagen. Als Andenken werden aus der Mauer Betonbrösel herausgeschlagen und mitgenommen. Das völlig heruntergekommene Potsdam bietet einen schlimmen Anblick.

Im April findet der Schüleraustausch der 10. Klassen mit La Spezia statt. Kommentar im Jahresbericht: „La Spezia! – Wenn ihr einmal mit der Klasse in La Spezia ward, könnt ihr den Urlaub mit den Eltern vergessen! Denn das war Italien pur!“

Die Schülerzahl steigt im Schuljahr 1990/1991 nach einem jahrelangen Rückgang wieder an, 730 Schülerinnen und Schüler sind am RWG. In diesem Schuljahr wird auch der „Verein der Freunde des Richard-Wagner-Gymnasiums e. V.“ gegründet.

Zu Beginn des neuen Schuljahr 1990/1991 findet wieder eine „Schulfahrt“ des kompletten RWG statt, für die ein Sonderzug gemietet wird. Ziel des Tagesausflugs ist Würzburg, wo in diesem Jahr auch die Landesgartenausstellung stattfindet. Zudem gibt es in diesem Schuljahr Reisen von Schülergruppen nach Chicago und nach Moskau.

Die SMV ruft im November 1990 unter den Schülern zu einer erfolgreichen Spendenaktion auf, um notleidenden Menschen in Russland zu helfen. Insgesamt können 2,5 Tonnen Lebensmittel dem BRK zur Weiterleitung übergeben werden.

1991

Wegen der Krise im Nahen Osten und des Ausbruchs des Irak-Kriegs verzichten die amerikanischen Austausch-Schulen auf einen Besuch des RWG.

Im Sommer ist die Neugestaltung des Schulhofs beendet, das neu errichtete „Amphitheater“ wird eingeweiht.

Ebenfalls im Sommer 1991 wird an der Rasenfläche am Dammwäldchen durch eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Schülern und Lehrern ein Schulgarten angelegt.

1992

Im Mai 1992 finden die Feierlichkeiten für das 125jährige Schuljubiläum statt.

Im Schuljahr 1992/1993 veranstaltet die Schultheatergruppe drei Aufführungen von Oscar Wildes „Eine Frau ohne Bedeutung“, die von über 1000 Zuschauern besucht werden. Zu den weihnachtlichen Hausmusikabenden und den beiden Schulkonzerten finden sich mehr als 1500 Zuhörer ein.

1993

Am 18. März 1993 wird eine Partnerschaft zwischen dem Jean-Paul-Verein Bayreuth, dem Träger des Seniorenstifts am Glasenweiher, und der Schule unterzeichnet. Seither unternehmen die Schüler viele Aktivitäten mit den Seniorinnen und Senioren des Seniorenstifts.

Die Russisch-Kurse des RWG unternehmen im Juni eine Fahrt nach St. Petersburg. Weitere Fahrten führen 1993 nach Annecy, La Spezia, Palermo, London und Südengland, Berlin, Ebrach sowie in die USA.

Am 19. und 20. Juli 1993 finden an der Schule erstmals zwei Projekt-Tage statt. Angeboten und besucht wird u. a. das Projekt „Auf den Spuren der Markgräfin Wilhelmine“.

Die Sozialkunde-Kurse der K12 und K13 unternehmen im September 1993 eine Bonn-Fahrt, wo sich – noch – der Bundestag, die Bundesregierung und die Ministerien befinden.

1994

Im Schuljahr 1994/1995 besuchen 805 Schüler die Schule, davon sind 704 Schülerinnen. Die Zahl der Jungen nimmt langsam aber stetig zu.

Im Oktober 1994 wird erneut ein Sonderzug für eine Schulfahrt der gesamten Schule angemietet, der Ausflug führt nach Augsburg.

Am 25. Februar 1994 wird nach umfangreichen Vorbereitungen in einem gesonderten Raum des Altbaus das Schulmuseum des Richard-Wagner-Gymnasiums eingeweiht, das die Entwicklung der Schule und damit auch die Geschichte der Mädchenbildung in Bayreuth dokumentiert. Das Schulmuseum wie auch das Schularchiv sind ohne die Vorarbeiten von Studiendirektorin i. R. Luise Dietzfelbinger undenkbar. Oberbürgermeister Dr. Mronz beglückwünscht Frau Dietzfelbinger und alle Lehrerinnen und Lehrer, die an dem Projekt beteiligt waren.

Ausstellungsraum des Schulmuseums

Eine der Abiturfahrten geht 1994 wieder nach Rom.

1995

Im Mai 1995 findet an der Schule die Ausstellung „50 Jahre Kriegsende“ statt, die Bilder und Texte aus dem Schularchiv zeigt.

Im Sommer wird die Ausstattung des Altbaus mit Schallschutz-Fenstern und Sonnenrollos abgeschlossen.

Die Partnerschaft mit dem Lycee Berthollet in Annecy besteht seit 20 Jahren und wird im April gefeiert.

Die Schulspielgruppe der Klasse 11b, die seit der 5. Klasse besteht, erhält für ihre Aufführungen einen Geldpreis des Ministeriums und eine Einladung zu einem Staatsempfang beim Ministerpräsidenten.

1996

In der Kollegstufe findet erstmals ein Berufskundlicher Studientag statt, auf dem 16 Referentinnen und Referenten auftreten.

Am RWG wird in Zusammenarbeit mit der Universität Bayreuth ein Internet-Anschluss eingerichtet.

Bei Haus- und Straßensammlungen, u. a. für das BRK, das Müttergenesungswerk und die Caritas, erzielen die Schülerinnen und Schüler ein Ergebnis von mehr als 5000 DM.

Im Rahmen eines Austauschprogramms der EU besuchen eine Lehrer- und Schülergruppe das Ulenhof College in Doetinchem in Holland.

Beim Abiturscherz 1996 wird mit Hilfe einer „Disko-Kanone“ der Schulhof komplett eingeschäumt, worüber sogar die Tageszeitung berichtet.

Die Klasse 8b besucht im Juli die Bayerische Vereinsbank und wird in das gerade entstehende Geschäftsfeld des Electronic Banking eingeführt.

Das RWG wird mit Beginn des Schuljahr 1996/1997 zur Seminarschule für Italienisch und zur Seminarschule für Musik ernannt. Fünf Absolventen der Hochschule für Musik in München beginnen im Februar 1997 ihre zweijährige fachpraktische Ausbildung zu Gymnasiallehrern.

Das RWG beteiligt sich seit Beginn des Schuljahrs 1996/1997 an einem Projekt der EUREGIO-EGRENSIS: Schülerinnen und Schüler aus As in Tschechien können ein halbes Jahr in Bayreuth leben und am RWG lernen.

1997

Am RWG beginnt das Internet-Zeitalter: In der Bibliothek wird im Frühjahr eine EDV-Station mit Rechnern mit Web-Zugang eingerichtet. Das RWG veröffentlicht im Schuljahr 1997/1998 erstmals eine eigene Homepage im Internet, die bis heute inhaltlich und technisch ohne Fremdhilfe allein von der Schule gepflegt wird.

Schülerinnen und Schüler der oberen Klassen beteiligen sich wie schon im Vorjahr am „Planspiel Börse“, das von der Bayerischen Landesbank und von der Stadtsparkasse Bayreuth ausgerichtet wird. Das Planspiel wird seither regelmäßig wiederholt.

Die Klasse 9c veranstaltet eine Ausstellung zum Thema „Opfer des Nationalsozialismus“.

Der Schüleraustausch mit La Spezia besteht seit 10 Jahren, im März reist erneut eine Gruppe von Schülern der 10. Klassen mit ihren Begleitlehrern in die Stadt am ligurischen Meer.

Der Mittelbau des Schulgebäudes und Innenräume der Schule werden im Schuljahr 1997/1998 umfassend renoviert.

Die Schulfahrt im September 1997 die komplette Schüler- und Lehrerschaft mit einem Sonderzug nach Thüringen. Besucht werden die die Städte Saalfeld, Rudolstadt, Jena und Weimar.

Für die Elternschaft wird im Schuljahr 1997/1998 ein Computer-Kurs in einem der neu renovierten PC-Räume abgehalten.

In Kooperation mit der Bayreuther Turnerschaft wird in diesem Schuljahr zudem ein Wahlfach Hockey eingeführt. Die Tischtennis-Mädchen gewinnen in diesem Jahr die Nordbayerischen Schulmeisterschaften.

1998

An den Projekttagen im Juli wird erstmals das Sportklettern zum Renner, das in Zusammenarbeit mit dem Alpenverein Bayreuth trainiert wird.

Im Schuljahr 1998/1999 nehmen an den Austauschprgrammen mit den Partnerschulen in River Falls (USA), Annecy, La Spezia und Palermo fast 100 Schüler teil.

1999

Der Grundkurs Dramatisches Gestalten stemmt im März 1999 Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“ auf die Bretter des Kleinen Hauses der Stadthalle.

Die Deutsche Post zeigt im März 1999 die Wanderausstellung „Brief on Tour“ in der Aula des RWG.

Die K12 besichtigt nach Pfingsten in Berlin den neu eröffneten Reichstag.

An der Schule werden für Schüler, Eltern und Lehrer zum aktuellen Thema „Magersucht als Droge“ Informationsveranstaltungen durchgeführt.

Der Grundkurs Geschichte/Sozialkunde (K13) belegt im bayernweiten Wettbewerb „1648 – 1748 – 1848 – 1948: Erinnerungszeichen. Jahre, die Bayern verändert haben – Schüler erforschen Geschichte und Kultur ihrer Heimat“ mit zwei Projekten („Die Währungsreform 1948“ und „Das zerstörte Bayreuth“) einen ersten Platz bei den Schulen Oberfrankens.

Zwei Ladungen mit Sachspenden werden von den Schülerinnen und Schülern für die Kriegskinder im Kosovo gesammelt und per LWK verschickt.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner